In der Handball-Bundesliga hat der TVB Stuttgart mit dem Sieg bei der SG BBM Bietigheim einen ganz großen Schritt in Richtung Klassenverbleib gemacht. Der Ex-Stuttgarter Michael Kraus ist dabei nahezu abgemeldet.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Ludwigsburg - Es steckte eine Menge Brisanz im Handball-Bundesligaderby zwischen der SG BBM Bietigheim und dem TVB Stuttgart – zumindest vor der Partie am Sonntag. „Ich weiß, dass man viele Emotionen ins Spiel bringen kann“, hatte der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt gesagt. Vor allem, weil bei Bietigheim Michael Kraus aufläuft, der bis vor kurzem noch das Trikot der Stuttgarter getragen hatte. Um es vorweg zu nehmen: Der Ex-Nationalspieler (drei Tore bei acht Versuchen) war kein großer Faktor im Spiel der SG, die die Partie deutlich mit 19:28 (8:10) verlor – auch wenn TVB Trainer Jürgen Schweikardt zugab „Es ist am Ende zu hoch ausgefallen, aber egal. Wir wollten das Spiel gewinnen und haben das getan.“ Und ganz nebenbei einen Riesenschritt in Richtung Klassenverbleib gemacht, da dürfte bei einem Zwölf-Punkte-Polster nichts mehr anbrennen.

 

Jogi Bitter hält super

„Wir haben in der ersten Halbzeit nicht gut gespielt im Angriff“, so Schweikardt. „Aber wir hatten einen herausragenden Jogi Bitter.“ Mit einer 50-Prozent-Abwehrquote. Der Schlussmann sagte nur: „Wer mich kennt, weiß, dass das eigentlich egal ist. Wir haben hier ein Derby gewonnen und das zweite in Folge nicht verloren.“ Das lag auch daran, dass die Mannschaft die richtige Einstellung mit aufs Feld brachte und schnell mit 9:4 führte. Auf mehr als zwei Tore kamen die abstiegsbedrohten Bietigheimer nicht heran. Deren Spielmacher Jonas Link (4) musste später in „Sky“ zugeben: „Wir waren in allen Teilen unterlegen. Stuttgart hat eine gute Abwehr gestellt.“

3700 Zuschauer sorgten in der MHP-Arena für eine echte Derby-Stimmung, aber das waren die Wild Boys schon von ihrem letzten Spiel gewohnt, der Partie gegen Frisch Auf in der Stuttgarter Porsche-Arena. Da tritt der TVB an diesem Donnerstag (19 Uhr) bereits wieder an. Doch dieses Mal nicht in einem Derby, sondern gegen den Rekordmeister THW Kiel. Als krasser Außenseiter. Doch wie sagt Kreisläufer Manuel Späth: „Wir wollen in der Tabelle noch den einen oder anderen Platz nach vorne kommen.“