Einfache Fehler und viel zu wenig Durchschlagskraft aus dem Rückraum: Der TVB Stuttgart verliert gegen den VfL Gummersbach 29:31 und setzt sich in der Handball-Bundesliga im Tabellenkeller fest. Der Spielplan verheißt für die nächsten Wochen nichts Gutes.
Kai Häfner brachte die abgelaufenen 60 Minuten auf den Punkt: „Das war in Summe einfach viel zu wenig“, sagte der Nationalspieler des Handball-Bundesligisten TVB Stuttgart unmittelbar nach dem 29:31 (13:17) gegen den VfL Gummersbach bei Dyn. Der Linkshänder selbst hatte vor den 4395 Zuschauern in der Porsche-Arena auch keinen guten Tag erwischt: Er warf bei neun Versuchen nur drei Tore.
Schweikardt enttäuscht und unzufrieden
Überhaupt war die fehlende Durchschlagskraft aus dem Rückraum ein entscheidender Faktor für die Niederlage. Der indisponierte Adam Lönn benötigte für zwei Tore acht Versuche. „Ich bin enttäuscht und unzufrieden. Wir waren zu hektisch, leisteten uns zu schnelle Abschlüsse. Wir hatten mächtig Probleme mit der Gummersbacher Abwehr“, sagte TVB-Trainer Michael Schweikardt.
Dabei hatte der TVB mehr Wechselmöglichkeiten als der VfL, dem die Rückraum-Stammkräfte Dominik Mappes (persönliche Gründe) und Tom Jansen (Muskelfaserriss) fehlten. Doch immer wieder machte sich der TVB durch einfache Ballverluste das Leben schwer. Auch die Abwehr bekam zu selten Zugriff auf die beweglichen Gummersbacher, die ihre Linie diszipliniert und konsequent durchzogen. „Ich bin glücklich über die Leistung meiner Mannschaft, die nach den personellen Problemen eng zusammengerückt ist“, freute sich VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson.
Rebmanns wichtige Parade
Dennoch hätte es noch einmal eng werden können für sein Team. TVB-Rechtsaußen Sascha Pfattheicher war frei vor dem wieder eingewechselten VfL-Keeper Daniel Rebmann aufgetaucht (57.), vergab aber gegen den glänzend reagierenden Ex-Göppinger das mögliche 28:30. Gummersbach zog auf 31:27 davon – die Partie war gelaufen. Bester TVB-Werfer war Daniel Fernandez (7) vor Pfattheicher und Lukas Laube (je 5).
Der TVB hat sich mit 2:8 Punkten nun im Keller festgesetzt. Und der Spielplan verheißt nichts Gutes: Am kommenden Sonntag (15 Uhr) geht es zu den Rhein-Neckar Löwen, danach folgen Heimspiele gegen die SG Flensburg-Handewitt und den SC Magdeburg, dazwischen liegt die Partie beim HSV Hamburg. „Die Liga ist verrückt. Wir werden versuchen, unseren Teil dazu beizutragen“, spielte Kai Häfner auf eine mögliche Überraschung gegen eines der Spitzenteams an.
Rückraumspieler Jonas Truchanovicius dürfte dabei zunächst weiter wenig helfen können. „Er ist nicht fit, deshalb konnte ich ihn gegen den VfL nur sporadisch in der Abwehr einsetzen“, sagte Schweikardt.
Torschützen
TVB Fernandez 7/3, Laube 5, Pfattheicher 5, Max Häfner 4, Kai Häfner 3, Lönn 2, Forstbauer 1, Maric 1, Nicolaus 1.
VfL Milos Vujovic 9/6, Tskhovrebadze 6, Blohme 5, Köster 5, Horzen 3, Vidarsson 2, Häseler 1.
Spielplan
Bundesliga
TVB – Füchse Berlin 29:30, HBW Balingen-Weilstetten – TVB 29:28, TVB – ThSV Eisenach 28:22, MT Melsungen – TVB 35:27, TVB – VfL Gummersbach 29:31, Rhein-Neckar Löwen – TVB (Sonntag, 1. Oktober, 15 Uhr), TVB – SG Flensburg-Handewitt (Sonntag, 8. Oktober, 18 Uhr), HSV Hamburg – TVB (Donnerstag, 12. Oktober, 19 Uhr), TVB – SC Magdeburg (Sonntag, 22. Oktober, 16.30 Uhr), TBV Lemgo Lippe – TVB (Donnerstag, 26. Oktober, 19 Uhr), HSG Wetzlar – TVB (Sonntag, 29. Oktober, 16.30 Uhr), TVB – Frisch Auf (Freitag, 10. November, 20 Uhr), SC DHfK Leipzig – TVB (Donnerstag, 16. November, 19 Uhr), TVB – THW Kiel (Sonntag, 26. November, 18 Uhr), TVB – TSV Hannover-Burgdorf (Samstag, 2. Dezember, 19 Uhr).
DHB-Pokal
3. Runde: TVB – ThSV Eisenach (4. Oktober, 19 Uhr/Scharrena). (jüf)