Vor dem Spiel in Leipzig wäre Handball-Bundesligist TVB Stuttgart mit einem 24:24 zufrieden gewesen. Danach war es Trainer Jürgen Schweikardt nur noch bedingt. Doch im Abstiegskampf hilft jeder Zähler.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Leipzig/Stuttgart - Die Mannschaft des TVB Stuttgart ist am Wochenende zwar mit der Deutschen Bahn nach Leipzig gereist, der Zug in der Handball-Bundesliga ist für die Schwaben deshalb aber nicht abgefahren. Im Gegenteil: Mit dem 24:24 beim SC DHfK Leipzig hat der TVB einen weiteren Punkt auf dem Weg zum Klassenverbleib gesammelt – auch wenn es fast zwei geworden wären. „Es fühlt sich wie eine Niederlage an“, sagte TVB-Coach Jürgen Schweikardt, denn sein Team führte in einer sehr starken ersten Hälfte bereits mit sieben Toren (12:5), zur Pause beim 14:9 immer noch mit fünf, doch in der zweiten Hälfte schmolz der Vorsprung. In der Schlussphase wechselte die Führung ständig. Fünf Sekunden vor der Schlusssirene hatte der TVB bei einem Freiwurf noch mal den Sieg auf der Hand, doch Leipzigs Torwart Milos Putera parierte den Wurf von Stefan Salger (3 Tore).

 

Bitter hält drei Siebenmeter

„Nach der Pause war sicher auch die Torhüterleistung bei Leipzig besser“, sagte Michael Kraus, nachdem vor dem Wechsel auf der Gegenseite Jogi Bitter mit acht Paraden – darunter drei parierte Siebenmeter – maßgeblich an der Führung beteiligt war. Ex-Bundestrainer Heiner Brand als Sky-Eperte analysierte zur Pause denn auch die zuletzt 6:4 Punkte: „Der Aufschwung des TVB hängt auch viel mit Johannes Bitter zusammen.“ Aber eben nicht nur. Auch wenn Schweikardt zugab: „Jogis Leistung kam uns natürlich zugute.“

Die ermöglichte das schnelle Tempospiel der Mannschaft, „und wenn Leipzig nicht seinen besten Tag hat, haben wir eine Chance“ (Schweikardt im Vorfeld). Die nutzte der TVB vor allem vor der Pause, als bei den Gastgebern nach der Niederlage zuletzt gegen Gummersbach vor den 4018 Zuschauern sichtbar auch das Selbstvertrauen fehlte. „Nach der Pause haben uns dann die einfachen Tore etwas gefehlt“, sagte Michael Kraus, der mit neun Toren (bei 16 Versuchen) bester Werfer war, „so dass wir letztendlich mit dem Punkt leben müssen.“ Damit wäre der TVB sicher auch am Gründonnerstag (19 Uhr, Porsche-Arena) gegen die Füchse Berlin zufrieden.