Der Twitter-Account „Room Rater“ bewertet humorvoll die Einrichtung von Menschen in Videokonferenzen. Dabei lassen sich fortlaufende Muster und außergewöhnliche Designideen für die Wohnungsgestaltung beobachten.

Digital Desk: Sebastian Xanke (xan)

Stuttgart - Wer im Homeoffice arbeitet, kennt sie und weiß um ihre Schwierigkeiten: Videoschalten. Verbindungsprobleme einmal ausgeklammert, stellt sich bei jedem Anruf aufs Neue die Frage, ob die Kamera nun eingeschaltet werden soll oder lieber nicht. Denn wer will schon den schlabbrigen Homeoffice-Look vor einer unaufgeräumten Wohnung präsentieren? Um zumindest denen ein Feedback zu geben, die ihre Kamera mutigerweise anstellen, hat es sich der Twitter-Account „Room Rater“ zur Aufgabe gemacht, humorvoll die Gestaltung der Wohnungen im Hintergrund von Videokonferenzen zu bewerten.

 

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Dabei stellt sich heraus: Es gibt viele Menschen, die sich entweder liebend gern vor ihren Bücherregalen präsentieren oder äußerst ungewöhnliche Designvorstellungen in ihren vier Wänden umgesetzt haben. „Room Rater“ bewertet diese Einrichtungen anhand einer Skala von eins bis zehn und gibt zugleich lobende oder kritische Worte zum Besten. Betrieben wird der Twitter-Account laut eigener Angabe von den Filmemachern Mad Dog Production.

Von der Leoparden-Tapete zum Sportfanatiker

„New Yorks heißestes Bücherregal!“, schreibt Room Rater etwa zum Hintergrund in einer Videoschalte des US-amerikanischen Politikers Sean Patrick Maloney. Außerdem: „Diese Regale haben alles: Bücher, Teller, eine Büste.“ Für die Einrichtung gebe es starke acht von zehn Punkten. Und tatsächlich, im Vergleich zu anderen Bücherregalen, die Room Rater im Hintergrund von Videokonferenzen ausgemacht und gepostet hat, ist dieses wahrlich außergewöhnlich!

Ebenso außergewöhnlich ist der nächste Post. Hier präsentiert sich die TV-Journalistin Monica Gayle vor glamouröser Einrichtung. „Zeit, aufs Ganze zu gehen. Leoparden-Tapete bringt den Sieg.“ Das sind für Room Rater kurz angebundene neun von zehn Punkte fällig.

Der Investigativ-Journalist David Willman scheint es wiederum etwas dezenter zu mögen. Room Rater gefällt das weniger, daher gibt es für seinen Hintergrund nur drei von zehn Punkten. „Spärlich. Einsam. Dazu noch ein großes Lexikon.“

Bei dem American-Football-Spieler Michael Irvin sieht es dagegen wieder opulenter aus. „Das ist, was wir die Lombardi-Edition einer Männerhöhle nennen“, schreibt Room Rater – solide sieben von zehn Punkten bekommt Irvin dafür.

Ebenfalls sieben von zehn Punkten erreicht der bei Yahoo beschäftigte Zack Guzman. „Er denkt, er ist Karl V. Aber es ist gut ausbalanciert“, steht über dem Bild.

Zack Guzman nahm den Tweet mit Humor, ebenso wie die meisten der von Room Rater bewerteten Personen. Die folgernde Konsequenz: Mehr Mut bei der Videoschalte – Arbeitskollegen wollen schließlich auch Anregungen für neue Designideen bekommen.