Italien, Portugal, Österreich: Die deutschen Gegner bei der U-19-EM im Juli in Baden-Württemberg haben es in sich. „Wir wollen das Maximale“, sagt Bundestrainer Guido Streichsbier – möglichst den Titel.

Stuttgart - Eine große Bühne, Scheinwerfer, Fernsehkameras, Hostessen in den Trikots der teilnehmenden Länder, dazu Paule, das Maskottchen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und jede Menge Anzugträger in gedecktem Blau und Schwarz: Es war eine imposante Inszenierung bei der Auslosung zur Fußball-Europameisterschaft der U-19-Junioren, die vom 11. bis zum 24. Juli in Baden-Württemberg ausgetragen wird.

 

Das Prozedere hatte etwas von den Zeremonien bei WM- und EM-Turnieren. Und das Eröffnungsspiel bestreiten zwei Nationen, die (im Profibereich) namhafter kaum sein können: Deutschland trifft am 11. Juli in der Stuttgarter Mercedes-Benz-Arena auf Italien – wie im EM-Finale 2008, das die deutsche Elf 3:1 gewonnen hat. Trainer war damals Horst Hrubesch, der als Losfee fungierte. „Das ist ein Auftakt nach Maß“, freute sich DFB-Interimspräsident Rainer Koch.

Bundestrainer Guido Streichsbier war eher weniger zum Lachen zumute. Zumal Portugal und Österreich die deutsche Gruppe vervollständigen. „Dieses Turnier“, sagte der Karlsruher, „ist sehr, sehr gut besetzt. Wir haben eine harte Gruppe erwischt, aber wir müssen es nehmen, wie es kommt.“ Und das Beste daraus machen. „Wir wollen das Maximale erreichen“, sagte Streichsbier, „aber minimal streben wir den fünften Platz an.“ Die Halbfinalisten qualifizieren sich direkt für die U-20-WM 2017 in Südkorea, die Gruppendritten ermitteln in einem Play-off-Spiel einen fünften WM-Teilnehmer.

Insgeheim träumt der DFB-Coach wie seine Spieler vom Titelgewinn. „Das wäre das Größte“, sagte Benjamin Henrichs von Bayer Leverkusen, „allerdings ist bei einer Heim-EM der Druck groß.“ Vom VfB Stuttgart dürfen Max Besuschkow und Arianit Ferati auf ihre Teilnahme hoffen.

Auf dem Weg zum erhofften Fanrekord bei U-19-Europameisterschaften, der bei 100 000 Zuschauern liegt, sind bereits 60 000 Tickets verkauft. Mit vier Kampagnen, darunter Schul-Wandertage zu den Gruppenspielen, wirbt der DFB um weiteren Zuspruch.