Keine hundert Meter von Filippidis‘ Modeschneiderei entfernt, in Richtung eben jener S-Bahn-Haltestelle in Rohr, befindet sich ein kleiner Park, wo sich auf der einen Seite mehrere Wohngebäude und auf der anderen die Dürrlewanger Einkaufspassage erstrecken. Ortsansässige berichten, dass hier schon seit der Eröffnung der Schwabengalerie in Vaihingen nicht mehr viel los sei. Durch die Umbaumaßnahmen für die U12 sei es aber noch schlimmer geworden.

 

Entlang der Passage gibt es neben einem Supermarkt und einem Fitness-Studio auch die Bäckerei Mausser, die hier seit 1958 steht. Vor dem Eingang hat Gabriele Mausser einige Tische und Stühle im Schatten der Bäume aufgestellt. Zwei Kunden trinken dort einen Kaffee. Im Laden selbst stehen mehrere Leute in der Schlange und warten auf Brot, Brötchen und süße Stückchen. Es sieht so aus, als liefe das Geschäft hier immer noch ganz passabel.

Warten auf bessere Zeiten

Doch fragt man Gabriele Mausser nach den vergangenen drei Jahren, stößt sie einen tiefen Seufzer aus. Auch ihre Bäckerei hat unter den Folgen der Baumaßnahmen gelitten. Eigentlich, sagt sie, will sie nicht meckern, aber eine Sache tue ihr besonders leid: „Wegen der Straßensperrungen war mein Laden schwer zu erreichen. Ich habe dadurch viele Stammgäste verloren, die hier morgens zum Gewerbegebiet durchfahren. Sie haben sich alle einen anderen Bäcker gesucht“, sagt sie.

Mausser blieb nichts anders übrig, als auf bessere Zeiten zu warten. „Vielleicht kommen sie ja jetzt wieder“, sagt die Bäckerin, „Und vielleicht wird Dürrlewang ja jetzt wieder besser.“