Was damals noch wie ein Hirngespinst klang, hat sich Missel im Laufe ihrer Masterarbeit aufgebaut. Sie führte viele Umfragen und Analysen: Was braucht ein richtiger Proberaum? Können sich Musiker überhaupt vorstellen, zum Proben in den öffentlichen Raum zu gehen? „Gerade bei dieser Frage waren die Leute zwiegespalten“, erzählt Nicola Missel. Die einen betrachteten das Proben eines Stückes als etwas Intimes, andere störte es gar nicht, öffentlich zu musizieren wiederum gar nicht.

 

Nicola Missel stellt probehalber einmal das E-Piano an, das eine Chopin-Sonate zu klimpern beginnt und siehe da: wenn man die Tür des gelben Turmes schließt, dringt kaum ein Geräusch nach außen und fast nichts herein. Wer Publikum wünscht, kann einfach die Tür offen lassen.

Nur Norah Jones ist nicht gekommen

Das Haus ist rege besucht, zwei bis drei Musiker nutzen es pro Tag, an den Wochenenden und während der Jazz Open ist es zeitweise richtig voll gewesen. „ Die Leute haben hier gejammt, das war Wahnsinn. Nur Norah Jones hat es nicht hergeschafft, obwohl ich ihr Management extra angeschrieben hatte“, sagt Missel lachend.

Wer das Übehaus mieten möchte, muss sich zuerst online anmelden, um von Missel und ihrem Team als neuer Nutzer zugelassen zu werden. Einmal freigeschalten kann man sich jederzeit für einen neuen Übungszeitraum anmelden, jedes Mal gibt es dann einen neuen Code. „An der Tür ist ein sogenannter Raspberry Pi eingebaut, ein winziger Computer mit Internetstick, der über einen Server für jede Stunde einen neuen Code ausgibt, den die Nutzer dann per E-Mail zugeschickt bekommen.“ Das ausgetüftelte Türschlosssystem wurde gemeinsam mit Studenten der Hochschule der Medien entwickelt. Obwohl das ganze Projekt noch in den Kinderschuhen steckt, ist der Türöffner bis jetzt erst einmal ausgefallen – als der Prepaid-Internetstick neu bezahlt werden musste. Auch zerstört wurde bisher nichts. „Ich weiß, dass das etwas Besonderes“, sagt Missel.

Unterstützung von der Stadt

Seit Mai steht das Übehaus jetzt hier, zwischen Stadtautobahn und Rotlichtviertel hinter dem Gustav-Siegle-Haus – und das wird wohl noch eine Weile so bleiben. Eigentlich hatte Nicola Missel geplant, ihr Haus wandern zu lassen, zum Beispiel im August zum Jazzfestival in Esslingen. „Wir haben aber gemerkt, dass das Haus hier viel Öffentlichkeit bekommt und seinem Standort, dem Leonhardsplatz, wahnsinnig gut tut.“ Auch die Stadt ist dieser Meinung und unterstützt die junge Architektin nicht nur finanziell, sondern lud sie auch ein, dem „Kulturstammtisch“ beizutreten. Nissel ist froh, dass sie dank der Unterstützung durch die Stadt und weiterer Sponsoren für Strom und sonstige Kosten nicht selbst in die Tasche greifen muss. „Aber putzen muss ich schon und auch sonst macht so ein Baby viel Arbeit“, sagt sie lachend.

Was damals noch wie ein Hirngespinst klang, hat sich Missel im Laufe ihrer Masterarbeit aufgebaut. Sie führte viele Umfragen und Analysen: Was braucht ein richtiger Proberaum? Können sich Musiker überhaupt vorstellen, zum Proben in den öffentlichen Raum zu gehen? „Gerade bei dieser Frage waren die Leute zwiegespalten“, erzählt Nicola Missel. Die einen betrachteten das Proben eines Stückes als etwas Intimes, andere störte es gar nicht, öffentlich zu musizieren wiederum gar nicht.

Nicola Missel stellt probehalber einmal das E-Piano an, das eine Chopin-Sonate zu klimpern beginnt und siehe da: wenn man die Tür des gelben Turmes schließt, dringt kaum ein Geräusch nach außen und fast nichts herein. Wer Publikum wünscht, kann einfach die Tür offen lassen.

Nur Norah Jones ist nicht gekommen

Das Haus ist rege besucht, zwei bis drei Musiker nutzen es pro Tag, an den Wochenenden und während der Jazz Open ist es zeitweise richtig voll gewesen. „ Die Leute haben hier gejammt, das war Wahnsinn. Nur Norah Jones hat es nicht hergeschafft, obwohl ich ihr Management extra angeschrieben hatte“, sagt Missel lachend.

Wer das Übehaus mieten möchte, muss sich zuerst online anmelden, um von Missel und ihrem Team als neuer Nutzer zugelassen zu werden. Einmal freigeschalten kann man sich jederzeit für einen neuen Übungszeitraum anmelden, jedes Mal gibt es dann einen neuen Code. „An der Tür ist ein sogenannter Raspberry Pi eingebaut, ein winziger Computer mit Internetstick, der über einen Server für jede Stunde einen neuen Code ausgibt, den die Nutzer dann per E-Mail zugeschickt bekommen.“ Das ausgetüftelte Türschlosssystem wurde gemeinsam mit Studenten der Hochschule der Medien entwickelt. Obwohl das ganze Projekt noch in den Kinderschuhen steckt, ist der Türöffner bis jetzt erst einmal ausgefallen – als der Prepaid-Internetstick neu bezahlt werden musste. Auch zerstört wurde bisher nichts. „Ich weiß, dass das etwas Besonderes“, sagt Missel.

Unterstützung von der Stadt

Seit Mai steht das Übehaus jetzt hier, zwischen Stadtautobahn und Rotlichtviertel hinter dem Gustav-Siegle-Haus – und das wird wohl noch eine Weile so bleiben. Eigentlich hatte Nicola Missel geplant, ihr Haus wandern zu lassen, zum Beispiel im August zum Jazzfestival in Esslingen. „Wir haben aber gemerkt, dass das Haus hier viel Öffentlichkeit bekommt und seinem Standort, dem Leonhardsplatz, wahnsinnig gut tut.“ Auch die Stadt ist dieser Meinung und unterstützt die junge Architektin nicht nur finanziell, sondern lud sie auch ein, dem „Kulturstammtisch“ beizutreten. Nissel ist froh, dass sie dank der Unterstützung durch die Stadt und weiterer Sponsoren für Strom und sonstige Kosten nicht selbst in die Tasche greifen muss. „Aber putzen muss ich schon und auch sonst macht so ein Baby viel Arbeit“, sagt sie lachend.

Die finanzielle Zukunft des Übehauses scheint also gesichert. Auch Pläne, wie es im Herbst mit dem Projekt weitergehen könnte, gibt es schon: die Stuttgarter Musikschule ist sehr interessiert an Nicola Missels gelber Probebühne und würde diese gerne vor ihrer Außenstelle Vaihingen an der Schwabengalerie aufgebaut haben. Der Architektin gefällt der Gedanke, dass bald junge Musiker in ihrem Übehaus proben könnten: „Ich glaube, es ist schon etwas anderes in einem vollkommen behüteten Proberaum zu spielen, als in einem halböffentlichen Raum wie dem Übehaus, vor dem ja schon Leute zuhören könnten. So lernt man, vor Publikum zu spielen und Hemmschwellen zu überschreiten.“

Bisher keinerlei Vandalismus

Bis Oktober wird nun aber noch der Leonhardsplatz in leuchtendem Gelb erstrahlen – und das nicht nur zur Freude der Stuttgarter Musiker: „Auch bei den Obdachlosen kommt unser gelber Turm super an“, erzählt Nicola Missel. Pinkeleien oder Vandalismus, Dinge, vor denen sie sich anfangs gefürchtet habe, seien bisher ungeschehen geblieben. „Ich habe das Gefühl, dass die Obdachlosen das Haus fast ein wenig beschützen. Und wenn Leute vorbeikommen und nicht wissen, was das gelbe Ding da eigentlich sein soll, dann erklären sie es ihnen.“