Feiern hat manchmal üble Folgen für den Partygast – immer aber für die Umwelt. Der erste Club Mob am Samstag soll das ändern.

Stuttgart - Wenn wir am Wochenende um die Häuser ziehen, denken wir an vieles. An die Musik, die da gerade aus den Boxen schallt, an das nächste Kaltgetränk und irgendwann an ein Taxi, das uns schnell nach Hause bringt. Woran wir keine Sekunde denken: die Umwelt. Dabei sind Lüftung, Kühlung, Beleuchtung und Co. in den Diskotheken wahre Stromfresser. Hier ist nur einer von vielen Fakten: Ein mittelgroßer Club verbraucht jährlich so viel Strom wie dreißig Dreipersonen-Haushalte zusammen. Das sagt Dominik Ochs vom Übermorgen-Magazin, der deshalb gemeinsam mit vielen Helfern und Unterstützern unsere Partynächte nachhaltiger machen möchte.

 

Ökologisch feiern, das klingt zunächst etwas unsexy. Doch keine Angst, keiner muss sich zukünftig in Bio-Leinen kleiden, um am Türsteher vorbei zu dürfen. Das Übermorgen-Magazin wäre nicht das, was es ist, wenn es nicht eine ernsthafte Message auf lockere und spaßige Art vermitteln könnte. Das Stuttgarter Magazin verbindet seit 2014 Nachhaltigkeits-Themen mit Lifestyle – aus Überzeugung und ganz ohne erhobenen Zeigefinger. Das nächste Projekt der Übermorgen-Macher: Die Veranstaltungsreihe Club Mob, die am Samstag erstmals unter dem Motto „Harder, Faster, Greener“ veranstaltet wird. Mit im Boot sind unter anderem das Popbüro Region Stuttgart und das Club-Kollektiv.

Los geht es um 20 Uhr im Fluxus. Dort gibt es zum einen Informationen rund ums Thema Nachhaltigkeit und Energieeffizienz im Kontext des Clubbing, zum anderen ein Rahmenprogramm aus Beatboxing, Kunst und Freestyle-Rap – und natürlich kühle Getränke. Anschließend wird im Freund und Kupferstecher weitergefeiert.

Grüne Partygäste

Der Club am Berliner Platz richtet die Party aus und bekommt dadurch die Dienste eines Energieberaters kostenlos zur Verfügung gestellt. Dieser nimmt die Energie- und Ressourceneffizienz des Clubs genauer unter die Lupe. Anschließend können mögliche Maßnahmen für den Klimaschutz umgesetzt werden. Viele weitere Clubs sollen folgen. Auch das Bewusstsein des Partyvolks soll durch den Club Mob geschärft werden.

Die Veranstalter sind jedenfalls schon aufgeregt und freuen sich auf die erste Ausgabe der Party. „Ich hätte gerne die Gäste im Freund und Kupferstecher grün angemalt“, sagt Dominik Ochs, „das wäre dann aber vielleicht doch zu viel des Guten.“ Da sind wir ja beruhigt.