Kur vor Fristende hat der amerikanische Pharmagroßhändler McKesson den Angebotspreis für den Stuttgarter Branchenkollegen Celesio erhöht und damit die Übernahme gerettet.

Das Gezerre um den Pharmagroßhändler Celesio hat ein Ende. Der US-Konzern McKesson erhöhte sein Übernahmeangebot. Hedgefonds-Investor Paul Singer stimmte zu.

 

San Francisco/Stuttgart - Der Übernahmepoker um den Pharmagroßhändler Celesio ist beendet. Der US-Konzern McKesson erhöhte kurz vor Abschluss der Angebotsfrist den Preis für die Stuttgarter Firma und erkaufte sich damit die Zustimmung des Großaktionärs und Hedgefonds-Investors Paul Singer. McKesson bietet nun 23,50 Euro je Aktie statt 23 Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

Singer hatte sich nach dem Angebot gut 25 Prozent an den Stuttgartern gesichert und damit die Übernahme gefährdet. Nun teilte sein Hedgefonds Elliott mit, man werde Anleihen, Wandelanleihen und Aktien an McKesson verkaufen.

McKesson hatte im Oktober angekündigt, den Pharmagroßhändler übernehmen zu wollen. Das ursprüngliche Angebot belief sich auf 6,1 Milliarden Euro. Der Mischkonzern Haniel hatte sich bereiterklärt, seinen Celesio-Anteil von 50,01 Prozent zu verkaufen.

Celesio soll zunächst als eigenständige Tochter geführt werden

McKesson hatte die Übernahme aber unter die Bedingung gestellt, 75 Prozent der Anteile einzusammeln. Mit dem Zuspruch von Haniel und Elliott dürfte dem US-Konzern das nun gelungen sein. Das Angebot läuft am Donnerstag um Mitternacht aus.

Hedgefonds-Investor Singer ist bekannt dafür, sich bei Unternehmen einzukaufen, die vor einer Übernahme stehen. Er spekuliert dabei entweder auf ein höheres Gebot oder auf eine Abfindung. In Deutschland hat er dies zum Beispiel bei Kabel Deutschland getan, das jüngst vom britischen Vodafone-Konzern übernommen wurde.

McKesson und Celesio werden früheren Angaben zufolge mit 81.500 Mitarbeitern weltweit und einem Jahresumsatz von mehr als 150 Milliarden US-Dollar (111 Mrd Euro) einen der größten Pharmagroßhändler weltweit bilden. Celesio soll zunächst als eigenständige Tochter weiter geführt werden. Spätestens bis März 2014 soll die Übernahme unter Dach und Fach sein.