Bei der Stuttgarter SPD überschlagen sich die Ereignisse: Kurz vor dem Kreisparteitag kündigt der Vorsitzende Andreas Reißig seinen Rückzug an.

Stuttgart - Bei den Sozialdemokraten in der Landeshauptstadt überschlagen sich die Ereignisse. Zwei Tage vor dem Kreisparteitag, auf dem am Montagabend im Kleinen Kursaal von Bad Cannstatt die Neuwahlen zum Kreisvorstand anstehen, hat der Kreisvorsitzende Andreas Reißig seinen Rückzug angekündigt. Zur Begründung sagte der 38-Jährige, der die Stuttgarter SPD seit 2004 führt, heute gegenüber der Stuttgarter Zeitung: „Nils Schmid, unser Landesvorsitzender und stellvertretende Ministerpräsident, hat mir eine verantwortungsvolle Position in einem Ministerium angeboten – dies möchte ich gerne wahrnehmen.“

 

Das wiederum, so Reißig, vertrage sich nicht mit dem Kreisvorsitz und seinem Ratsmandat, das er behalten wolle. Deshalb werde er am Montag nicht wieder für den Kreisvorstand kandidieren. Über die neue Lage wird der SPD-Kreisvorstand am Sonntagvormittag in einer Sondersitzung beraten. Nach Reißigs Angaben wird sich der 58-jährige Stadtrat Ergun Can am Montag um das Amt des Kreisvorsitzenden der SPD bewerben. Ob der 35-jährige Dejan Perc, stellvertretender Landesvorsitzender der Jungsozialisten, ebenfalls antritt, soll morgen geklärt werden; Perc hatte seinerseits seit Wochen angekündigt, als Gegenkandidat zu Andreas Reißig für den Kreisvorsitz zu kandidieren.