Der Coronavirus greift international um sich. Jüngst hat die Weltgesundheitsorganisation wegen des Ausbruchs der Lungenkrankheit in China den Gesundheitsnotstand ausgerufen. Doch wie überträgt sich der Virus und stellen Pakete oder Lebensmittel aus China eine Gefahr dar?

Digital Desk: Sebastian Xanke (xan)

Stuttgart - Online-Bestellungen sind so attraktiv wie noch nie. Verbraucher haben die Möglichkeit, Waren aus allen Teilen der Welt zu sich nach Hause liefern zu lassen. Im Zuge der international wachsenden Verbreitung des Coronavirus stellt sich wiederum die Frage nach den Übertragungswegen der Lungenkrankheit. Sind etwa Pakete aus China über Plattformen wie Amazon oder Aliexpress in Bezug auf die Krankheit mit Vorsicht zu genießen?

 

„Die Übertragung bereits bekannter Coronaviren auf den Menschen geschieht in der Regel über die Luft als Tröpfcheninfektion“, teilt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) mit. Als Tröpfcheninfektion gilt eine Krankheitsübertragung durch Speichel- oder Schleimtröpfchen. Demnach sei für eine Infektion „enger Kontakt mit einem den Virus tragenden Tier oder einem infizierten Menschen nötig.“

Lesen Sie hier: Chinesen kaufen Stuttgarter Apotheken leer

Wie lange kann der Coronavirus überleben?

Das Robert Koch-Institut in Berlin erklärt weiter, eine Übertragung der Krankheit über importierte Waren sei „sehr unwahrscheinlich“. Das Virus müsse im Vorhinein nicht nur das Paket infiziert haben, sondern auch den weiten Transportweg von China nach Deutschland überleben. Dabei sei unklar, ob das Coronavirus „in flüssigem oder getrocknetem Material mehrere Tage infektionsfähig bleibt“.

Grundsätzlich seien weder dem Bundesinstitut für Risikobewertung noch dem Robert Koch-Institut Fälle bekannt, in denen Menschen wegen importierter Waren oder Lebensmittel infiziert worden wären. Es gebe „auch beim aktuellen Ausbruch, bisher nach derzeitigem wissenschaftlichen Kenntnisstand keine Belege“ für derartige Übertragungswege, teilt das BfR mit.

Aus unserem Plus-Angebot: Coronavirus breitet sich aus – Wie gut ist Deutschland vorbereitet?

Nichtsdestotrotz breitet sich die neuartige Lungenkrankheit auf der ganzen Welt weiter aus. In China ist die Zahl der Infizierten in den betroffenen Regionen jüngst stark angestiegen. Die Weltgesundheitsorganisation hat am Donnerstag eine „gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite“ ausgerufen. In Deutschland sind derzeit fünf Fälle von mit der Lungenkrankheit infizierten Menschen bekannt.