Das Porsche Museum überträgt das berühmte 24-Stunden-Rennen von Le Mans auf mehreren Leinwänden. Und selbst die Mitarbeiter des Konkurrenz-Teams schauen mit.

Stuttgart - Im Hause Mankel ist Le-Mans-Zeit auch immer Vater-Sohn-Zeit. Dieses Jahr sind Pit Mankel und sein Sohn Marius aus Marburg in Hessen ins Porsche Museum gekommen, haben es sich vor der Großleinwand auf zwei Sitzsäcken bequem gemacht und schauen sich von der ersten bis zur letzten Minute das berühmteste Langstreckenrennen der Welt an. „Wir stehen mal auf, um etwas zu essen und um auf die Toilette zu gehen“, sagt Pit Mankel, „ansonsten bleiben wir hier.“ Wer es noch nicht wusste: das Rennen dauert 24 Stunden.

 

Für viele Motorsportfans ist die Veranstaltung, die es bereits seit 1923 gibt, der wichtigste Termin des Jahres. Die Aktion „Le Mans @ Zuffenhausen“ im Porsche Museum war deshalb gut besucht: 20 000 Besucher sind laut Nicole Lay, der Pressesprecherin des Museums, von Samstagfrüh bis Sonntagnachmittag gekommen – um am Ende zu jubeln.

Erstmals nach 1998 hat Porsche wieder gewonnen. Die Stimmung vor den drei Großleinwänden ist ausgelassen, auch Pit und Marius Mankel vergessen kurzzeitig ihr Schlafdefizit. „Vor einem Jahr haben wir das Rennen auch übertragen, aber dieses Mal haben wir erstmals eine Live-Schaltung direkt in die Porsche-Box“, sagt Nicole Lay. Im Begleitprogramm gab es Aktionen für Kinder, auf einer Rennstrecke vor dem Museum sind Legenden wie Hans Hermann und Willi Kauhsen in alte Le-Mans-Fahrzeuge gestiegen und haben ihre Runden gedreht.

Die Besucher konnten auch einen 919 Hybrid anschauen – jenes Modell, das in Frankreich die ersten beiden Plätze belegt hat. Uwe Volz und Eugen Benkowitsch haben genau hingeschaut. Einerseits finden sie Porsche gut, andererseits arbeitet einer von ihnen bei Audi in Neckarsulm, Porsches großem Konkurrenten in Le Mans. „Hauptsache, ein deutsches Team gewinnt“, sagen die beiden, die vor einem Jahr in Le Mans waren und immer noch beeindruckt sind. „Das ist eine große Party mit Gänsehautfeeling“, sagt Uwe Volz. „Fünf Tage zelten und wenn man sich mal kurz in den Schlafsack legt, denkt man, die Autos würden durchs Zelt fahren.“ Ganz so laut war es im Museum nicht. Abends haben die Mitarbeiter übrigens Feldbetten aufgestellt und Übernachtungssets mit Zahnbürsten verteilt.