Seit knapp vier Monaten ist die Videoüberwachung in Mannheim nun schon in Betrieb. Laut Polizei hat es bisher 163 Einsätze gegeben, 94 davon bei Straftaten.

Mannheim - Die Stadtverwaltung und die Polizei in Mannheim haben nach vier Monaten eine positive Bilanz der neuen Videoüberwachung gezogen. „Es läuft bisher alles so, wie wir es uns vorgestellt haben“, sagte der Polizeisprecher Norbert Schätzle. Laut der Stadt sind in mehreren Bereichen der Innenstadt – unter anderem am Bahnhofsvorplatz und am Paradeplatz – derzeit 36 Kameras im Einsatz.

 

Die Polizei ist nach 2,5 Minuten vor Ort

Das System arbeitet mit einer intelligenten Software, die verdächtige Bewegungen anzeigt, jedoch keine Gesichtserkennung anwendet. Die Einsatzkräfte seien im Schnitt 2,5 Minuten nach der Aufzeichnung eines Vorfalls am Einsatzort gewesen. Ohne Kameraüberwachung hätte dies deutlich länger gedauert, teilte die Polizei weiter mit. Bis zum Sommer soll die Anzahl der Kameras auf 65 ausgeweitet werden.

Sinn der Überwachung sei es, dass „polizeilich relevante Ereignisse sehr früh wahrgenommen werden können“, heißt es in einer Vorlage für den Sicherheitsausschuss im Gemeinderat, der sich am Dienstagnachmittag mit dem Thema befasst hat. Seit dem Beginn der Überwachung im November 2018 gab es 163 Videoaufzeichnungen, 94 Straftaten wurden damit dokumentiert, 28 davon seien Körperverletzungen gewesen. In 14 Fällen hätten die Aufnahmen als Beweismaterial bei Ermittlungen gedient.

Aufnahmen sind ohne Ton

Für die Einordnung der Ereignisse am Bildschirm sind bisher Polizisten zuständig. Dabei sind täglich zwischen 10 und 1 Uhr in drei Teams sechs Beamte im Einsatz. Bis zum Abschluss des Projekts im Sommer sollen die überwiegend noch konventionell arbeitenden Kameras dann durch Geräte ersetzt werden, die die Relevanz der Fälle auch ohne menschliche Unterstützung erkennen können. Die Aufnahmen erfolgen laut Behörden ohne Ton und werden nach 72 Stunden gelöscht.