Rettungshunde haben in den Trümmern des abgerissenen Wohnheims am Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart den Ernstfall trainiert.

Katastrophen kommen aus heiterem Himmel. Eine Gasexplosion, ein Brand in einem Gebäude zum Beispiel. Dann brauchen die Retter oft tierische Hilfe. Hunde, die Vermisste und Verschüttete aufspüren.

 

Das aber will geübt sein, und dafür hat die Rettungshundestaffel des DRK Stuttgart nun die Trümmerlandschaft des abgerissenen Wohnheimes am Robert-Bosch-Krankenhaus genutzt: „Ein ideales Trainingsgelände für realistische Szenarien“, sagt Bereitschaftsleiter Matthias Becker aus Weilimdorf. Ideal für Mensch und Tier, denn auch Herrchen und Frauchen müssen mit Katastrophenterrain klarkommen. Also wird zunächst das Gelände inspiziert, dann verstecken sich die vier „Opfer“. Suchhunde sollen sie in Hohlräumen aufspüren.

Ein Fall für den geprüften Trümmerhund Lucie. Die Arbeiter im Container brocken dem Bordercollie einen Fehlalarm ein. „Lucie, suchen! Geh voran!“ Und Lucie zeigt, was sie kann. Nach dem ersten Fund gibt es Leberwurstpaste als Belohnung, nach dem zweiten Wasser, damit das Riechorgan im staubigen Gelände voll funktioniert.

Eine Viertelstunde für den vollen Erfolg

Kaum eine Viertelstunde braucht Lucie für den kompletten Erfolg. Klar, was Heike Pfenn aus Pfullendorf, Lehrerin von Beruf, ihrem Vierbeiner für eine Note gibt: „Eine glatte Eins. Sie war total fokussiert und hat den Fundort zügig ausgearbeitet.“ Ein bisschen länger braucht Camutsch, die „Gemse“. Doch auch der sechsjährige Sennenhund besteht die „Einsatzüberprüfung“ mit Bravour.

Dann sind die 16 anderen Hunde dran, die ihre Tauglichkeit als „Trümmerhund“ erst noch erwerben müssen. Also ist Training angesagt, auch für Sherlock, den Jüngsten. Die 16 Wochen alte Welpe ist ein kleiner Draufgänger, bewegt sich aber „interessiert und vorsichtig auf diesem Abenteuerspielplatz“, sagt Herrchen Alexander Goltz, hier ehrenamtlich aktiv wie alle anderen.

In unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden wird nun trainiert. Auf groben Brocken, an losen Schutthalten, am kantigen Abhang. Und der Chef ist sehr zufrieden: „Alle sind mit großer Konzentration und Begeisterung bei der Sache. So muss es auch sein!“