„Made in Germany“ - das ist unter Uhrenherstellern eher die Ausnahme. Die Verkäufe von Junghans litten während der Corona-Pandemie. Nun holt der Hersteller aus dem Schwarzwald wieder auf.

Der Uhrenhersteller Junghans ist im Jahr 2022 wieder gewachsen, die Corona-Delle hat das Unternehmen allerdings noch nicht ganz überwunden. Der Umsatz stieg um 8,4 Prozent auf gut 19 Millionen Euro, wie das Familienunternehmen in Schramberg im Kreis Rottweil mitteilte. In den ersten Jahren der Corona-Pandemie 2020 und 2021 hatte der Traditionshersteller noch Umsatzrückgänge verzeichnet.

 

„Wir sind im vergangenen Jahr im Ausland stärker gewachsen als im Inland und wollen unseren Bekanntheitsgrad international weiter steigern, beispielsweise in den USA“, erklärte der geschäftsführende Gesellschafter Hannes Steim der Deutschen Presse-Agentur.

Mit Blick auf die Inflation und Lieferengpässe sprach Steim im Rückblick von einem turbulenten Jahr. In Russland hatte der Hersteller demnach keine Aktivitäten. Junghans habe 2022 mit einem Gewinn abgeschlossen, den Steim allerdings nicht bezifferte.

Interesse der Kunden an mechanischen Uhren wächst

Es gebe mehr Interesse der Kunden an mechanischen Uhren. „Wir haben im vergangenen Jahr zu knapp zwei Dritteln mechanische Uhren produziert, unter Uhrenliebhabern die höhere Uhrmacherkunst“, sagte Steim. „Wir sehen, dass die Kunden auf klassische Werte setzen.“ Junghans hatte lange auf elektronische Uhren gesetzt.

Für das laufende Jahr zeigte sich Steim zuversichtlich: „Wir erwarten, auf einen Umsatz von 23 Millionen Euro zu kommen.“ Zum Jahresbeginn habe Junghans die Preise über die ganze Kollektion um rund sechs Prozent erhöht.

Die Uhren werden am Standort im Schwarzwald montiert. Viele Uhrwerke werden aus der Schweiz bezogen. Beschäftigt werden stabil 110 Menschen. In den 1960-er Jahren waren es noch rund 6000 gewesen.