Der ukrainischen Ex-Präsident Viktor Janukowitsch wurde von einem Kiewer Gericht des Hochverrats schuldig gesprochen. Janukowitsch soll unter anderem die Annexion der Halbinsel Krim durch Russland begünstigt haben. Das Strafmaß war zunächst nicht bekannt

Kiew - Ein Kiewer Gericht hat den ukrainischen Ex-Präsidenten Viktor Janukowitsch des Hochverrats schuldig gesprochen. Es sei erwiesen, dass er Russland Beihilfe zur Führung eines Angriffskrieges geleistet habe, urteilte der Richter am Donnerstag ukrainischen Medien zufolge.

 

Janukowitsch soll unter anderem nach seiner Absetzung die Annexion der Halbinsel Krim durch Russland begünstigt haben. Das Strafmaß war zunächst nicht bekannt.

Janukowitsch hatte im Februar 2010 die Präsidentenwahl gegen die pro-westliche Regierungschefin Julia Timoschenko gewonnen. Er wurde bei prowestlichen Protesten im Februar 2014 gestürzt und floh nach Russland.

Erstes Verfahren gegen ehemaliges Staatsoberhaupt

Der Prozess wurde in Abwesenheit des Angeklagten seit Mai 2017 geführt. Janukowitsch nahm per Videokonferenz aus seinem russischen Exil teil. Die Verteidigung sieht das Verfahren als politisch motiviert an. Mehr als 50 hochrangige Zeugen, darunter der aktuelle Staatschef Petro Poroschenko und Ex-Ministerpräsident Arseni Jazenjuk, wurden befragt.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Es ist das erste Verfahren gegen ein ehemaliges Staatsoberhaupt in der Ukraine.