Laut dem Grünen-Bundestagsabgeordneten Sebastian Schäfer soll Deutschland Raketen aus Bundeswehrbeständen für Kampfjets an die Ukraine abgeben.
Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Sebastian Schäfer hat gefordert, die Ukraine mit neuen Waffen für den Luftkampf auszustatten. „Deutschland sollte die F-16-Koalition mit der Lieferung von Luft-Luft-Raketen an die Ukraine unterstützen. Nur wenn diese Kampfjets, die bald in der Ukraine ankommen werden, ausreichend bewaffnet sind, kann sich die Ukraine damit gegen Luftangriffe verteidigen“, sagte er dieser Redaktion. Waffen dieses Typs hat Deutschland bislang nicht geliefert.
Schäfer, der im Haushaltsausschuss für seine Fraktion für den Etat des Verteidigungsministeriums zuständig ist, schlägt vor, Raketen vom Typ „Amraam“ an die Ukraine abzugeben. „Die Amraam-Raketen in deutschen Beständen erreichen ab 2025 das Ende ihrer Nutzungsdauer, wären also für die Bundeswehr nicht mehr lange zu gebrauchen. Außerdem hat der Haushaltsausschuss gerade den Kauf einer neuen Generation beschlossen.“ Amraam-Raketen haben je nach Version eine Reichweite von mehr als 100 Kilometern.
Schäfer betonte: „Die Ukraine braucht derzeit alles, um sich gegen Angriffe aus der Luft zu verteidigen. Ziele wären etwa russische Flugzeuge, die Gleitbomben auf ukrainische Städte abwerfen oder auch Marschflugkörper, mit denen Russland Kraftwerke, Wohnhäuser und Infrastruktur angreift.“ Schäfer hatte erst kürzlich die Ukraine besucht und sich dort auch über die Lage bei der Luftverteidigung informiert.
Die Niederlande, Dänemark, Norwegen und Belgien haben zugesagt, Kampfjets vom Typ F-16 an die Ukraine zu liefern. Weitere Länder, darunter Kanada, Rumänien und Polen, unterstützen die Ukraine bei der Ausbildung von Piloten und Wartungspersonal. Die ersten Jets sollen im Sommer in der Ukraine eintreffen.