Beim Ukraine-Krisengipfel in Minsk zeichnet sich Bewegung ab. Eine Deklaration sei möglich, so Alexander Lukaschenko, der gastgebende weißrussische Staatschef.

Minsk - Beim Ukraine-Krisengipfel in Minsk zeichnet sich Bewegung ab. Das Präsidialamt des gastgebenden weißrussischen Staatschefs Alexander Lukaschenko teilte am Abend mit: „Jetzt findet die Sitzung im erweiterten Format statt. Eine Deklaration ist möglich.“

 

Kanzlerin Angela Merkel, Kremlchef Wladimir Putin, der ukrainische Präsident Petro Poroschenko und der französische Staatschef François Hollande baten ihre Außenminister dazu. Das russische Staatsfernsehen zeigte in einer Übertragung aus dem Palast der Unabhängigkeit, wie sich die Politiker an einen großen runden Tisch setzen. Merkels Sprecher Steffen Seibert twitterte ein Foto von der Runde.

Erwartet wurde, dass über eine Feuerpause und den Rückzug schwerer Waffen aus dem Kriegsgebiet verhandelt wird. Poroschenko hatte vor den Gesprächen mit einer Verhängung des Kriegsrechts gedroht, sollten die Minsker Gespräche scheitern.

Neue Gewalt in Ostukraine überschattet Treffen in Minsk

Überraschend reisten auch die prorussischen Separatistenführer Alexander Sachartschenko und Igor Plotnizki nach Minsk. Welche Rolle sie dort spielen würden, war zunächst unklar. Sollte es zu einem Verhandlungserfolg kommen, seien die beiden zur Unterschrift eines Abkommens bereit, sagte Separatistensprecher Andrej Purgin in Donezk der Deutschen Presse-Agentur. Die Führung in Kiew lehnt direkte Gespräche mit den Aufständischen ab.

Überschattet wurden die Verhandlungen in Minsk von neuer Gewalt in der Ostukraine. Beim Beschuss eines Krankenhauses in der Separatistenhochburg Donezk sei mindestens ein Mensch getötet worden, berichteten örtliche Medien. Acht Zivilisten wurden demnach verletzt. Die Klinik stehe in Flammen, hieß es.