Guido Wolfs Justizressort nimmt zu einem Folterfall unter Gefangenen Stellung und kündigt mehr Zellen an. Das 61-jährige Opfer muss mit lebenslangen Schädigungen leben und ist auf Hilfe angewiesen.

Politik/Baden-Württemberg: Rüdiger Bäßler (rub)

Ulm - Das Justizministerium räumt „die Überbelegung sämtlicher Justizvollzugsanstalten des geschlossenen Vollzugs“ ein und betreibt „die zügige Erweiterung der Haftraumkapazitäten“. Das schreibt, stellvertretend für den Minister Guido Wolf (CDU), in einem Brief dessen Ministerialdirektor Elmar Steinbacher. Adressatin ist die Ulmer Strafverteidigerin Christina Seng-Roth. Ihr Mandant war im November 2017 über Tage hinweg von einem Mithäftling gequält und schwer verletzt worden, ohne dass Ulmer Justizbeamte etwas bemerkt haben wollen. Unter anderem war dem damals 61-jährigen Mann eine Plastikgabel in den Anus gerammt worden – mit der Folge einer lebenslangen Schädigung.