Der neue Chef der Ulmer Rechtsmedizin forscht seit Jahren zu „Tasern“ – und lässt sich dabei vom US-Hersteller fördern. Seine Unabhängigkeit sieht er nicht berührt, seine Befunde aber fallen für die Firma erfreulich aus.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Es war eine Nachricht, die viele Krebspatienten erschütterte: Für die Krebsforscherin Claudia Friesen, bestätigte die Ulmer Uniklinik, sei am Institut für Rechtsmedizin kein Platz mehr. Ihre Forschung zum Einsatz von Methadon in der Tumortherapie sei zwar „sehr wichtig“, solle aber künftig an anderer Stelle stattfinden – wo, blieb bisher offen. Das Institut, an dem die Chemikerin bereits 2007 durch Zufall auf den zellzerstörenden Nebeneffekt des Drogenersatzstoffes gestoßen war, solle seine begrenzten Kapazitäten fortan für rechtsmedizinische Themen einsetzen.