Vorgesehen im Wilhelmspalais sind eine ständige Ausstellung zur Stadtgeschichte, dazu sogenannte Themeninseln; nach dem Willen von Oberbürgermeister Wolfgang Schuster soll das künftige Stadtmuseum vor allem auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen ausgerichtet sein. Der OB möchte, dass dem Thema Integration ein breiter Raum gegeben wird, ebenso der dunklen Zeitspanne des Dritten Reiches in Stuttgart.

 

Monika Wüst, die kulturpolitische Sprecherin der SPD, belächelt den plötzlichen Eifer ihres CDU-Kollegen Roland Sauer: "Er weiß doch ganz genau, dass sich die Mitteilungsvorlage zum Stadtmuseum gerade im üblichen Ämterdurchlauf befindet", sagt sie. Alles sei auf einem guten Wege, selbstverständlich stehe die SPD "nach wie vor mit Herzblut hinter diesem Projekt". Ihrer Kenntnis nach habe "sogar der Stadtkämmerer die Pläne gutgeheißen"; Michael Föll (CDU) hatte noch im letzten Jahr angesichts der Wirtschafts- und Finanzkrise erklärt, man müsse, notgedrungen, das Wilhelmspalais vielleicht ein bis zwei Jahre leerstehen lassen, falls es nicht gelinge, die Finanzierung des Stadtmuseums rasch auf die Beine zu stellen. In einer finanziell kritischen Situation könne sich Stuttgart eben nicht alles leisten, und schon gar nicht alles sofort.

Von derlei Bedenken will der Grünen-Stadtrat Michael Kienzle, kulturpolitischer Sprecher seiner Fraktion, nichts mehr wissen: "Wir stehen nach wie vor fest zu diesem Projekt. Wichtig ist jetzt, dass es zügig vorangeht, damit die Zuschüsse des Landes rechtzeitig beantragt werden und uns nicht verloren gehen." Er selbst, so Michael Kienzle, sei Mitglied im Beirat für die Zeitgeschichte - der habe sich mit seinen Empfehlungen zur Konzeption sehr viel Mühe gemacht. Nun sei "alles auf einem guten Weg", so Kienzle.