Theodor-Heuss-Straße in Stuttgart Für neuen Radweg entfallen Parkplätze

Zwei Jahre nach dem Zielbeschluss des Gemeinderates geht die Stadtverwaltung den Umbau einer der Hauptverkehrsachsen an. Entlang der B 27 in der City sollen alle Parkplätze entfallen.
Stuttgart - Einer der Hauptverkehrsachsen in der Landeshauptstadt stehen gravierende Veränderungen bevor: Entlang der Theodor-Heuss-Straße sollen zwischen dem Rotebühlplatz und der Einmündung Bolzstraße in beide Fahrtrichtungen alle Parkplätze entlang der Straße entfallen. Dafür wollen die Planer beiderseits der innenstädtischen B 27 die heute schmalen Radschutzstreifen zu rund drei Meter breiten „geschützten Radfahrstreifen“ aufwerten. Im Fachjargon heißen sie „Protected Bikelane“.
Bereits im Juli 2017 hatte der Umwelt- und Technikausschuss des Gemeinderates mit acht zu sieben Stimmen den Zielbeschluss gefasst, die Fußgängerzone innerhalb des Cityrings auszuweiten und oberirdische öffentliche Parkplätze anders zu nutzen. An diesem Dienstag präsentierte Rainer Wallisch von der Abteilung Verkehrsplanung einen Strauß gestalterischer Möglichkeiten. Sechs Meter Fahrbahn und damit zwei Spuren in jede Richtung bleiben auf der Theo erhalten, die Radstreifen könnten mit Hecken, Pollern, niedrigen, auf die Straße gedübelten Trennbalken abgeteilt oder, wie im Süden entlang der Böblinger Straße, um acht bis zwölf Zentimeter höher gelegt werden.
CDU will Hecken entlang der Straße
Bei der geringfügigen Höherlegung sei die Gefahr, dass Autos doch parkten, gab Christine Lehmann (Grüne) zu bedenken. „Wahrscheinlich sind SUVs dazu gemacht“, kommentierte Baubürgermeister Peter Pätzold (Grüne). Außerdem forderte Lehmann, Radfahrer so zu lenken, dass sie an den bestehenden Fußgängerampeln auch bei Rot ungebremst vorbeikämen. Dazu müssten sie aber hinter dort warten Fußgängern vorbeikommen. Darin sieht Alexander Kotz (CDU) ein zu großes Gefahrenpotenzial. Er plädierte außerdem für die Heckenlösung. Im Klimapaket seien „kilometerweise Hecken“ versprochen worden. Entlang dieser Hauptstraße könnten sie „optisch wertvoll“ sein und die Trennung der Verkehrsbereiche aufwerten, so Kotz. Das Argument, die Feuerwehr komme womöglich nicht mehr an Häuser heran, ließ er nicht gelten. Die Probleme gebe es heute schon durch die parkenden Fahrzeuge.
City-Parkhäuser im Blick
Christoph Ozasek (Linksfraktion) sprach gegen die Heckenlösung. Lieber sei ihm ein leicht erhöhter Radweg, der auch asphaltiert sein könne. Das als Alternative genannt Betonmuster („Stuttgarter Platte“) sei kein Vorteil. Ozasek will, dass der Wegfall der Parkplätze an der BW-Bank beim Kleinen Schlossplatz untersucht wird. Die Straße werde „in jedem Fall schöner und sicherer“, sagt Martin Körner (SPD), heute müsse man als Radfahrer entlang der geparkten Fahrzeuge stets auf der Hut sein, ob sich nicht doch eine Autotür öffne. Die Verwaltung wird nun die Variante mit erhöhtem Radwege oder abschrankendem Grün untersuchen, eine „Pollerorgie“ (Pätzold) wolle man nicht. Bis Mai soll im Ausschuss auch eine Untersuchung über die Auslastung der City-Parkhäuser vorgelegt werden.
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