Ein Gebäudedreieck an der Lautenschlagerstraße soll im Inneren wachsen. Ziel ist, Fläche für den Einzelhandel zu schaffen. Erste Arbeiten beginnen in diesem Jahr.

Böblingen: Marc Schieferecke (eck)

Stuttgart-Mitte - Den meisten Autofahrern wird die Verbesserung verborgen bleiben. Denn die Häuserfront östlich der B 27, die an dieser Stelle Friedrichstraße heißt, ist von den Stadtplanern als zukunftstauglich beurteilt worden und bleibt unverändert. Im Inneren des dreieckigen Baublocks zwischen Bolz-, Lautenschlager- und Kronenstraße soll sich allerdings so gut wie alles ändern. Laut Planbegründung soll dort „großzügige Einzelhandelsfläche“ entstehen, als Ergänzung zur Königstraße.

 

In naher Zukunft soll der Umbau des Dreiecks beginnen, an dessen einer Spitze der Kneipenpavillon „Palast der Republik“ steht. Die Kante auf der entgegengesetzten Seite ist die Zufahrtstraße zum Kaufhof-Parkhaus. Das Innere der Fläche ist bisher weitgehend ungenutzter Hof. Der soll vollständig überbaut werden, damit sich dort großflächiger Einzelhandel ansiedeln kann. „Der gesamte Innenhof wird ein Stockwerk angehoben“, sagte Wolf Gläser vom Stadtplanungsamt, der die Pläne dem Bezirksbeirat Mitte erklärte. Daran, dass sie verwirklicht werden, besteht kaum Zweifel. Der Bezirksbeirat hatte ihnen schon mehrfach zugestimmt und befürwortete sie erneut einstimmig. Vergleichbares gilt für den Gemeinderat.

Einst war die Einkaufsstraße Gleisfläche

Grundsätzlich ändern soll sich auch die Anmutung der Bauten entlang der Lautenschlagerstraße. Die ist Mitte der 1920er-Jahre entstanden. Zuvor lagen dort Gleise zum Hauptbahnhof, der zu jener Zeit erstmals verlegt wurde. Aus architektonischer Sicht fehlt den Fassaden entlang der Straße die klare Kante. Ein Stiefkind der Stadtplanung ist auch die Passage, die an der Fußgängerbrücke über die Bundesstraße in Richtung Uni-Campus endet. Sie soll verlegt werden. Statt der Brücke ist ein ebenerdiger Weg über die Straße geplant.

Abgesehen von Ladenfläche sollen im Quartier Büros, Praxen oder weitere Hotelzimmer und Wohnungen gebaut werden. Letztere sind vom vierten Stockwerk an aufwärts sogar Pflicht. Entlang der Lautenschlagerstraße sind sie ab dem ersten Geschoss erlaubt. Wo immer es möglich ist, soll das Gelände bepflanzt werden – was an dieser Stelle allerdings überwiegend Dachbegrünung bedeutet.

Um unliebsame Mieter aus dem renovierten Quartier fernzuhalten, dürfen sich Spielhallen und Wettbüros ausschließlich im Untergeschoss einquartieren, Bordelle sind verboten. Die ersten Arbeiten zum Umbau sollen noch im aktuellen Jahr beginnen.