Der Wechsel an der Spitze von Verdi von Frank Bsirske zu Frank Werneke kommt in kritischer Zeit. Es braucht viel Mut für die kommenden Herausforderungen, meint Matthias Schiermeyer. Ist der Nachfolger dazu bereit?
Berlin - Wenn die Gewerkschaft Verdi an diesem Dienstag erstmals ihren Vorsitzenden auswechselt, steuert sie in eine unsichere Zukunft: Wird der bisher so technokratisch auftretende Frank Werneke die Strahlkraft des leidenschaftlichen Klassenkämpfers Frank Bsirske aufbringen, um die „Gewerkschaft der 1000 Berufe“ an seiner Führung auszurichten? Die letzte Rede Bsirskes beim Bundeskongress in Leipzig hat noch einmal bewiesen, was Verdi an ihm hatte: Emotion und Empathie, Weitblick und Durchsetzungskraft vor allem. Er war aus gutem Grund 18 Jahre die unumschränkte Nummer eins – Verdi hatte einfach keinen Besseren für diesen Job.