Drängeln, hupen, rasen: Auf deutschen Straßen geht es laut einer Umfrage des Tüv-Verbandes immer aggressiver zu. Härtere Strafen brächten allerdings wenig, so der Verband weiter.

Berlin - Aggressives Verhalten im Straßenverkehr hat laut einer Umfrage für eine Mehrheit der Menschen in Deutschland zugenommen. 67 Prozent von 1000 Befragten sehen einen Anstieg des Aggressionslevels in den vergangenen fünf Jahren, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Tüv-Verbandes (VdTÜV) hervorgeht. Nur 3 Prozent sind demnach der Ansicht, die Aggression sei weniger geworden. Ein Fünftel meint, es habe sich nichts geändert.

 

Um gegen aggressives Verhalten im Verkehr vorzugehen, brächten härtere Strafen wenig, schätzt der Tüv-Verband. Stattdessen schlägt er verpflichtende Fahreignungsseminare für Menschen mit sechs oder sieben Punkten in Flensburg vor. 2019 seien das rund 40 000 Menschen gewesen, hieß es unter Berufung auf Daten des Kraftfahrt-Bundesamts. Ab acht Punkten müssen Verkehrssünder mit dem Entzug des Führerscheins rechnen.

Seminare könnten helfen

„Das eigentliche Problem ist ein relativ kleiner Personenkreis, der sich und andere immer wieder massiv gefährdet“, erklärte der Experte für Verkehrssicherheit beim Verband, Marc-Philipp Waschke. Diese Menschen neigten zu riskanten Überholmanövern, schnitten andere, führen viel zu dicht auf oder deutlich zu schnell. In den Seminaren könnten Menschen lernen, ihr Fahrverhalten langfristig zu ändern, hieß es. Für die Teilnahme könnte es einen Punktabzug im Flensburger Register geben, schlägt der Verband vor.