Immer mehr Dinge lassen sich im Alltag mit dem Handy erledigen. Zugleich wächst die Sehnsucht, mal abzuschalten. Gerade für Jüngere scheint das Smartphone Fluch und Segen zugleich zu sein, wie eine Umfrage zu den guten Vorsätzen für das neue Jahr zeigt.

Hamburg - Die Warnungen von Suchtforschern vor dem Handy scheinen gehört zu werden: Fast jeder zweite unter 30-Jährige will laut einer repräsentativen Umfrage im neuen Jahr mehr offline sein. 49 Prozent der vom Forsa-Institut Befragten im Alter von 14 bis 29 Jahren gaben an, sie wollten Smartphone, Computer und Internet weniger nutzen. Das sind 10 Prozentpunkte mehr als in einer ähnlichen Befragung vor einem Jahr. In der Altersgruppe 60+ wünschen sich lediglich 14 Prozent, im Jahr 2019 mehr offline zu sein. Die Umfrage wurde von der Krankenkasse DAK-Gesundheit in Auftrag gegeben.

 

Psychologin Franziska Kath begrüßte den „Offline-Trend“ am Montag in einer Mitteilung der Krankenkasse: „Wer Smartphone und Computer öfter mal ausschaltet, bleibt entspannt und fördert seine Konzentrationsfähigkeit. Auch der Schlaf verbessert sich.“ Erst im September hatten Suchtforscher auf einem Kongress am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf vor „Social Media Disorder“ gewarnt, einer Form der Internetabhängigkeit, die vor allem Mädchen betreffe.

Auf Platz eins unter den guten Vorsätzen liegt über alle Altersgruppen hinweg der Wunsch nach weniger Stress. 62 Prozent wollen sich laut Umfrage vornehmen, ihn zu vermeiden. Weitere persönliche Ziele für 2019 sind mehr Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen (60 Prozent) sowie mehr Sport zu treiben (57 Prozent).