Die deutschen Familienunternehmen sehen Schwächen bei der Europäischen Union. Sie fordern aber auch mehr Kompetenzen für Brüssel. Die Schaffung europäischer Großunternehmen oder eine gemeinsame Arbeitslosenversicherung lehnen die Firmen ab.

Wirtschaft: Ulrich Schreyer (ey)

Stuttgart - Die Europäische Union muss mehr tun, um die Standortbedingungen in den Mitgliedstaaten zu verbessern: Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Münchner Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen. Danach sind 95 Prozent der größten Familienunternehmen in Deutschland mit den bisherigen Anstrengungen nicht zufrieden. „Die EU muss als Wirtschaftsstandort gestärkt werden“, verlangt Rainer Kirchdörfer, Vorstandsmitglied der Stiftung Familienunternehmen. Dies sei ein klarer Handlungsauftrag für die neue EU-Kommission mit Ursula von der Leyen an der Spitze, meint der Stuttgarter Anwalt. Von der Leyen tritt ihr Amt als neue Präsidentin der EU-Kommission und Nachfolgerin von Jean-Claude Juncker im November an. Nur eine wettbewerbsfähige Europäische Union könne auch die politische Stabilität in den einzelnen Ländern garantieren, so Kirchdörfer.