Insgesamt bewerten vier von zehn Firmen ihre Erfahrungen mit Homeoffice seit Pandemiebeginn als sehr oder eher positiv. Doch sie beklagen auch Nachteile.

Berlin - Gut jede fünfte Firma mit Homeoffice hat in der Corona-Pandemie positive Auswirkungen auf die Produktivität ihrer Beschäftigten festgestellt. Bei rund 60 Prozent der Betriebe gibt es keine Folgen für die Produktivität und bei 22 Prozent sogar positive, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Freitag zu einer Umfrage mitteilte.

 

Nur bei 13 Prozent der Unternehmen habe die Effizienz unter dem mobilen Arbeiten gelitten. Insgesamt bewerten demnach vier von zehn Firmen ihre Erfahrungen mit Homeoffice seit Pandemiebeginn als sehr oder eher positiv und rund jede sechste als negativ. Dies zeige, „dass die Arbeit im Homeoffice allgemein gut funktioniert“, bilanzierte IAB-Vizedirektor Ulrich Walwei.

Nachteile zeigen sich bei der Kommunikation zwischen Beschäftigten und Führungskräften

Trotz dieser Bilanz gaben in einer früheren Befragung vom Juli 2021 zwei Drittel der Betriebe an, das Homeoffice-Angebot nach der Pandemie auf das Vorkrisenniveau zurückbringen zu wollen. Jeder zehnte Betrieb wollte damals das Angebot sogar unter den Stand vor der Krise bringen. Eine Erklärung dafür könnten laut IAB die Auswirkungen auf die innerbetriebliche Kommunikation sein. So geben 70 Prozent der Großbetriebe mit 250 und mehr Beschäftigten an, die Ausweitung des Homeoffice-Angebots in der Corona-Zeit habe den Austausch zwischen den Beschäftigten beeinträchtigt. Bei Kleinstbetrieben mit weniger als zehn Mitarbeitenden treffe dies nur auf knapp 30 Prozent zu.

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Nachteile zeigen sich demnach auch bei der Kommunikation zwischen Beschäftigten und Führungskräften und dann, wenn neues Personal angeleitet und eingearbeitet werden soll. Hier nehmen jeweils knapp 50 Prozent der Großbetriebe eine Verschlechterung durch Homeoffice wahr. „Dies zeigt, dass Betriebe persönliche Interaktionen vor Ort als wichtigen Bestandteil der Arbeit einschätzen, die sich nicht eins zu eins durch virtuelle Kommunikation ersetzen lassen, vor allem bei neu eingestellten Beschäftigten“, erläuterte IAB-Direktor Bernd Fitzenberger.