Eine Umfrage des Landes zum Stuttgarter Feinstaubalarm hat ergeben, dass zu wenige Bürger auf das Auto verzichtet haben.

Stuttgart - Es ist gut, dass das Land beim ersten Stuttgarter Feinstaubalarm eine Umfrage in Auftrag gegeben hat. Das Ergebnis birgt aber keine Überraschungen. Für die meisten Bürger und Verkehrsfachleute stand schon vorher fest, dass ein freiwilliger Appell zu wenige zum Verzicht aufs Auto bewegen würde.

 

Das Umfrageergebnis bestätigt auch Zählungen der Stuttgarter Verkehrplaner. Diese haben festgestellt, das täglich 890 000 Fahrzeuge die Gemarkungsgrenze passieren, von denen jedes – statistisch betrachtet – nur mit 1,24 Personen besetzt ist. Das passt zur Umfrage, die festhält, dass 83 Prozent der täglich aus dem Umland nach Stuttgart fahrenden Bürger allein in ihrem Wagen sitzen. Das muss nicht unbedingt bedeuten, dass die Pendler aus den Nachbarkreisen weniger umweltbewusst als die Stuttgarter sind. Letzteren fällt es – dank des guten Nahverkehrsangebots in der Stadt – wesentlich leichter, mal aufs Auto zu verzichten. Wer hingegen morgens aus Erdmannhausen oder Nufringen ohne Auto in die Landeshauptstadt möchte, muss überfüllte und unpünktliche S-Bahnen in Kauf nehmen. Es ist daher leider damit zu rechnen, dass die schadstoffträchtigen Verhältnisse auch beim nächsten Feinstaubalarm so bleiben, wie sie sind.