Ade 2016! Das alte Jahr mit Terroranschlägen und unglaublichen Verlusten in der Rock- und Popwelt bleibt vielen in schlechter Erinnerung. Wird es nun besser? Vom Schauspieler Simon Licht bis zum Trainer Christoph Daum – sie haben für unsere Zeitung auf eine knappe Frage geantwortet: Was wird 2017 gut?

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart - „Survive 2016“, steht auf einem Foto von Keith Richards, 73, von dem man nicht so genau weiß, wer es ins Netz gestellt hat – irgendein Scherzbold oder der Stones-Gitarrist selbst? Überlebt jedenfalls hat der Brite, dem seine Rockerkarriere ins Gesicht geschrieben ist. Und das in einem heimtückischen Jahr, in dem Musikfans so viele Abgänge zu beklagen haben.

 

Roland Baisch, 62, und Keith Richards haben also doch was gemeinsam. Denn der Entertainer Baisch (aktuelles Programm: „Der graue Star“) aus Korntal zählt ebenso zu den Survivors von 2016. Das Ende eines Jahres, in dem vieles anders war, ist auch bei ihm anders. „Erstmals seit 30 Jahren habe ich an Silvester keinen Auftritt“, sagt er, deshalb mache er am Jahreswechsel „nix“.

Wollte ihn keiner? „Ja“, antwortet Baisch, „und ich hab’ mich nicht darum gekümmert.“ Wenn ihm in der Nacht zum Sonntag daheim die Decke auf den Kopf falle, gehe er auf den Schlossplatz und spiele Straßentheater. Was wird 2017 gut? Baischido antwortet mit nur einem Wort: „Satire.“

Christof und Christoph in Thailand

In Pattaya auf Thailand rutschen zwei Freunde ins neue Jahr hinein: der Christof und der Christoph, beide sind 63, feiern samt Familien. Promifotograf Christof Sage sagt, was gut wird im neuen Jahr: „Die Menschen werden sich mehr auf ihre inneren Werte besinnen.“ Christoph Daum, der rumänische Nationaltrainer und VfB-Meistermacher von 1992, sieht es so: „Ich wünsche allen Menschen, dass sie positive und verbindende Dinge erkennen und leben.“

Die gute Nachricht am Ende von 2016 für den Schauspieler Simon Licht: Das ZDF hat grünes Licht für die vierte Staffel der in Stuttgart gedrehten Kinderarzt-Serie „Dr. Klein“ gegeben. Seine Gedanken zum Jahreswechsel: „Ich gehöre nicht zu denen, die sich durch negative Stimmungen und besorgniserregende Nachrichten aus allen Teilen der Welt zurückziehen. Vielmehr bemühe ich mich darum, in meinen kleinen Bereichen wachsam zu sein und etwas zu verändern. Insofern schaffe ich mir positive Bilder von 2017. Wenn ich positiv denke, entwickelt sich auch das neue Jahr positiv.“

Aktiv gegen Feinstaub im neuen Jahr

Was wird gut? Der Autor, Gestalter und Fernsehturm-Ideengeber OA Krimmel gibt sich keinen Illusionen hin. „Nichts von alleine!“, lautet seine Antwort. Aber optimistisch ist er doch: „Mit vereinten Kräften können wir so einiges erreichen – bestenfalls sogar die Feinstaubreduktion. Nachdem ich im alten Jahr erstmals merken musste, wie echter Schadstoffsmog riecht, ist das etwas, bei dem ich aktiv im nächsten Jahr mitwirken werde, auf dass es gut wird.“

Gute Bergluft hingegen genießt der Stuttgarter Moderator und Sportberater Jens Zimmermann, der wie immer zu dieser Zeit am Mikrofon Schanzensprünge und Skilangläufe mit seiner unaufgeregten Stimme begleitet. Seit zehn Jahren ist der Manager von Ringer-Weltmeister Frank Stäbler Stadionsprecher beim Auftakt der Vierschanzentournee in Oberstdorf. Danach moderiert er die komplette Tour de Ski in der Schweiz, Deutschland und Italien. ln Val Müstair wird er am 31. Dezember sowie frühmorgens am 1. Januar im Sprecher-Einsatz beim Wettbewerb im Skilanglauf sein, der über mehrere Tage auf einem ähnlichen Konzept wie die Etappenrennen im Radrennsport basiert. Weil 2016 nicht als das beste Jahr in die Geschichte eingehe, antwortet er auf unsere Frage, habe das neue Jahr gute Chancen, es besser zu machen. Für „illusorisch“ hält er es, „Weltfrieden für 2017“ herbeizuträumen. Sein Wunsch: „Wenn wir alle im Umgang miteinander ein Stück verständnisvoller, ehrlicher und hilfsbereiter werden könnten, würde unsere Welt ein klein bisschen besser werden.“

Gutscheine für einen Weltraumflug im Jahr 2017

Auch VfB-Profi Philip Heise appelliert: „Mensch ist Mensch. Es spielt keine Rolle, woher man kommt. Wir sollten uns alle gegenseitig helfen.“ Musicalstar Trevor Jackson („Rocky“) vergleicht das neue Jahr mit einem leeren Blatt: „Wir haben die Farben in uns, um es schön bunt und leuchtend zu gestalten. Jeder Tag hat in seinem Gepäck viele kleine Freuden dabei.“

SWR-3-Star Ben Streubel ist zwischen Weihnachts- und Silvester-Radiodienst zum Kurzurlaub nach Teneriffa geflogen. Das neue Jahr wird er in der ARD-Popnacht von Baden-Baden aus republikweit begrüßen. Auf 2017 freut er sich, weil seine „Live Lyrix“-Tour zehn Jahre alt wird. Und der City-Bewohner im Stuttgarter Kessel hofft auf „ein Gesetz zur Regulierung der Straßenmusiker-Qualität in der Königstraße“.

2017? War da nicht was? „Als Schüler hab’ ich den Mädels in meiner Klasse Gutscheine für einen Weltraumflug im Jahr 2017 verschenkt“, erinnert sich Streubel. Das wär’ jetzt fällig. Nutzen wir das neue Jahr zum Abheben! 2017 wird ein bisschen gut – wenn jeder nur ein bisschen dafür tut.

Bennys Mädels, ab in die Sterne!