Vor einem halben Jahr hielten sich die Zahlen der Gegner und Befürworter von Diesel-Fahrverboten ungefähr die Waage. Inzwischen ist laut BWTrend die Stimmung gekippt – vor allem im Stuttgarter Umland.

Politik/Baden-Württemberg: Rainer Pörtner (pö)

Stuttgart - Die Stimmung beim Thema Fahrverbot ist in Baden-Württemberg gekippt. Seit Anfang des Jahres dürfen ältere Dieselfahrzeuge nicht mehr nach Stuttgart hineinfahren. Vor dem Inkrafttreten dieser Regelung hielten sich die Anteile von Verbots-Gegnern und Verbots-Befürwortern in etwa die Waage, jetzt sind die Gegner deutlich in der Mehrheit. Dies ist das Ergebnis des BWTrends, einer Umfrage von Infratest dimap im Auftrag von Stuttgarter Zeitung und SWR.

 

In der aktuellen Umfrage sprechen sich 68 Prozent der befragten Baden-Württemberger gegen Fahrverbote aus, nur 25 Prozent sind für das Verbot. Im September 2018 hatten auf dieselbe Frage 50 Prozent gegen die Verbote votiert, 46 Prozent dafür. In Stuttgart ist der Zustimmungswert von 55 Prozent im September auf jetzt 35 Prozent gefallen. Noch deutlicher ist er im Umland der Stadt zurückgegangen: von 47 Prozent auf 19 Prozent. Dort, wo zahlreiche Pendler ihren Wohnsitz haben, gibt es also kaum noch politischen Rückhalt für strenge Regeln zur Luftreinhaltung in der Landeshauptstadt.

Selbst bei den Grünen-Anhängern überwiegt die Ablehnung

Bei den Anhängern der Grünen, die im Herbst die stärksten Verfechter des Fahrverbots waren (60 Prozent), sprechen nur noch 40 Prozent von einem richtigen Weg – ihre Meinung hat sich umgekehrt. Gleiches hat auch bei den Anhängern der SPD stattgefunden. Die Anhängerschaften von CDU, FDP und AfD hatten sich bereits im September mehrheitlich gegen Fahrverbote ausgesprochen. Ihre überwiegende Ablehnung der Fahrverbote hat in den letzten Monaten noch deutlich zugenommen.