Bund und Ländern haben Lockerungen bei den Corona-Schutzmaßnahmen beschlossen – und die Mehrheit der Deutschen findet das richtig. Doch auch Verbote und Einschränkungen stoßen auf Zustimmung.

Mainz - Eine Mehrheit der Deutschen hält die von Bund und Ländern beschlossenen Lockerungen bei den Corona-Schutzmaßnahmen für richtig. In dem am Freitag veröffentlichten ZDF-“Politbarometer“ gaben 55 Prozent der Befragten an, dass sie diese für „so richtig“ halten. Fast ein Drittel (30 Prozent) der Deutschen ist aber der Ansicht, dass „zu viel gelockert“ wurde. Dagegen wünschten sich nur 13 Prozent mehr Lockerungen.

 

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der beschlossenen schrittweisen Öffnung der Schulen. Diesen Schritt findet mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) richtig. Knapp ein Drittel (32 Prozent) ist allerdings dafür, die Schulen weiterhin geschlossen zu halten. Dass die Schulen schneller für mehr Schüler wieder aufmachen sollten, meinen nur zwölf Prozent der Bürger. 

Verbot von Großveranstaltungen kommt an

Die Öffnung von Läden und Geschäften mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern begrüßen 46 Prozent der Befragten. Rund ein Drittel (34 Prozent) von ihnen hätte es gern gesehen, wenn dies jetzt auch größeren Läden und Geschäften erlaubt wäre. Für 17 Prozent hätten dagegen die Geschäfte weiterhin geschlossen bleiben sollen.

Auf große Zustimmung stößt das Verbot von Großveranstaltungen. Dass diese bis Ende August verboten bleiben, finden 94 Prozent der Deutschen richtig. Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Befragten unterstützen auch den Beschluss, Restaurants und Cafés vorerst nicht zu öffnen. Zudem zeigen 60 Prozent Verständnis dafür, dass es noch keine Gottesdienste mit Besuchern gibt.

Große Sorgen vor wirtschaftlichem Abschwung

Die Ausgangsbeschränkungen und das Kontaktverbot von mehr als zwei Menschen in der Öffentlichkeit halten 87 Prozent der Befragten für angemessen. Eine deutliche Mehrheit von 81 Prozent ist zudem der Ansicht, in Deutschland werde genug zum Schutz vor der Ausbreitung des Coronavirus getan.

Lesen Sie hier: Deutschland verspielt vielleicht Corona-Vorsprung

Allerdings sind die Sorgen vor einem wirtschaftlichen Abschwung groß. Fast drei Viertel (73 Prozent) der Befragten glauben, dass es mit der Wirtschaft in Deutschland abwärts geht. Lediglich 18 Prozent der Deutschen erwarten keine großen Veränderungen, sieben Prozent rechnen mit einer positiven Entwicklung. 

Für das „Politbarometer“ befragte die Forschungsgruppe Wahlen von Montag bis Donnerstag 1323 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte.