Teuer, eine einzige Baustelle – und jetzt auch noch unhöflich? Diese Eigenschaft soll die baden-württembergische Landeshauptstadt laut einer Umfrage haben.

Die Liste der Vorurteile gegenüber der baden-württembergischen Landeshauptstadt ist lange – Baustellen, Wohnungsmarkt und Kehrwoche haben ihren Anteil daran. Bei einer Umfrage zu den unhöflichsten Städten in Deutschland schneidet Stuttgart ebenfalls nicht gut ab. Was steckt dahinter?

 

Wie (un-)höflich sind die Menschen, die in deutschen Großstädten leben? Das wollte Preply, eine Lern-Plattform für Fremdsprachen, durch eine Umfrage in Erfahrung bringen. Als besonders unhöflich empfanden die Befragten die Menschen in der Stadt Essen, welche auf dem ersten Platz landet, gefolgt von Dresden und Frankfurt. Stuttgart reiht sich hinter Köln, Dortmund, München und Berlin ein – auf dem 8. Platz.

Dieses unhöfliche Verhalten sticht in Stuttgart hervor

Abgefragt wurde zudem, welche unhöflichen Verhaltensweisen am weitesten verbreitet seien. Besonders weit vorne sind in der Schwaben-Metropole demzufolge folgende Punkte: „In der Öffentlichkeit mit dem Handy beschäftigt sein“, „Fremden keine Beachtung schenken“ und „Verschlossene Körpersprache“.

Als besonders höflich wurde Bochum von den Befragten empfunden, nicht einmal 20 Kilometer trennen die höflichste und unhöflichste Stadt Deutschlands. Laut den Meinungsforschern habe die geografische Lage keinen Einfluss auf die Bewertung.

Was ist mit Großzügigkeit und Geiz

Und wie sieht es in Sachen Großzügigkeit und Geiz aus? Das wurde anhand der durchschnittlichen Trinkgelder, das die Einwohner der jeweiligen Stadt geben, erfragt. Hier landet Stuttgart auf dem vorletzten Platz, nur in Dresden sind die Menschen demnach noch geiziger. Bremen darf sich dem Ergebnis nach hingegen als großzügigste Stadt im Bundesvergleich betiteln.

Die Preply-Umfrage wurde von dem britischen Marktforschungsunternehmen Censuswide durchgeführt. Dafür wurden im vergangenen November rund 1500 Einwohner in den 20 größten Städten Deutschlands befragt. Voraussetzung war ein Wohnsitz in einer der Großstädte, der seit mindestens zwölf Monaten bestand.

Hier punktete Stuttgart 2022

Ist Stuttgart also nur unhöflich und geizig? Mitnichten! In der Vergangenheit fiel die Landeshauptstadt bei anderen Untersuchungen durchaus positiv auf. In Sachen „Work-Life-Balance“ ist Stuttgart im weltweiten Vergleich ganz vorne (9. Platz) mit dabei, um ein Beispiel aus dem letzten Jahr zu nennen. Der amerikanische Technologieanbieter Kisi hatte Daten von 100 Städten ausgewertet. Stuttgart schnitt als beste deutsche Stadt ab.