Für das Treffen der Nationalspieler Özil und Gündogan mit dem türkischen Staatschef haben viele Deutsche kein Verständnis. Knapp 70 Prozent halten es einer Umfrage zufolge für „völlig inakzeptabel“.
Berlin - Nach den gemeinsamen Fotos mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan würde mehr als ein Drittel der Deutschen (36 Prozent) die Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan aus dem deutschen WM-Kader streichen. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid für die „Welt“. Mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) hielten dies allerdings für unnötig. Özil und Gündogan hatten Erdogan bei einem Termin in London am Sonntag Trikots ihrer Vereine FC Arsenal und Manchester City überreicht.
70 Prozent der Deutschen halten das Treffen für „völlig inakzeptabel“
Mehrere deutsche Politiker und Sportfunktionäre hatten die von Erdogans Partei veröffentlichten Bilder heftig kritisiert. Am Dienstag hatte Bundestrainer Joachim Löw die beiden Spieler in den vorläufigen Kader berufen. Auf die Frage, ob er über einen WM-Rauswurf nachgedacht habe, sagte er nur: „Selbstverständlich nicht. Daran habe ich nicht gedacht. Zu keiner Sekunde!“
Eine Civey-Umfrage im Auftrag des Nachrichtenportals „t-online.de“ hatte am Dienstag ergeben, dass knapp 70 Prozent der Deutschen das Treffen der Fußballer mit dem Politiker für „völlig inakzeptabel“ halten. Nur gut sechs Prozent bewerteten das Treffen als „völlig“ oder „eher“ akzeptabel.