Nach wie vor kann Grün-Rot auf dem zentralen Feld der Landespolitik die Bürger nicht überzeugen. 58 Prozent sind unzufrieden. Bei den Grünen überwiegt sogar im eigenen Lager die Kritik an der Bildungspolitik. Und der Kultusminister ist vielen Befragten schlicht ein Unbekannter.
Stuttgart - Auf ihrem zentralen Kompetenzfeld kann die Landesregierung nach wie vor bei der Bevölkerung nicht punkten. 58 Prozent der Befragten zeigen sich wenig bis gar nicht zufrieden mit der Bildungspolitik von Grün-Rot. Doch ergeben sich auf niedrigem Niveau leichte Verbesserungen. Vor sechs Monaten lag der Unzufriedenheitsfaktor noch zwei Punkte höher. Seinen Höhepunkt hatte er vor einem Jahr. Damals senkten 61 Prozent der Befragten den Daumen über der Schulpolitik. Am wenigsten schlecht sah es im Mai 2012 aus, wenige Monate nach dem Amtsantritt von Kultusminister Andreas Stoch (SPD). Auch damals war die Mehrheit der Befragten unzufrieden, aber der Wert lag bei 54 Prozent.
Erwartungsgemäß sehen CDU-Anhänger die Entwicklungen in den Schulen besonders kritisch: 62 Prozent lehnen sie rundweg ab. Nachdenklicher muss die Regierung stimmen, dass auch 53 Prozent potenzieller Grünen-Wähler und 49 Prozent der Befragten aus dem SPD-Lager mit der Bildungspolitik nicht zufrieden sind.
Das Thema bietet Protestpotenzial: 56 Prozent derer, die zur AfD tendieren, lehnen die aktuelle Bildungspolitik ebenfalls ab. Je höher der Schulabschluss der Befragten, desto stärker die Skepsis: 63 Prozent der Umfrageteilnehmer mit Abitur halten nichts von der Bildungspolitik, unter den Realschulabsolventen sind es 58 und bei den ehemaligen Volksschülern 51 Prozent.
Bekanntheitsgrad von Stoch niedrig
Der Kultusminister Andreas Stoch (SPD) braucht die schlechten Werte offenbar nicht persönlich zu nehmen. 64 Prozent der Befragten kennen den Mann, der seit Januar 2013 das Ressort leitet, gar nicht oder können sich kein Urteil bilden. Das ist ein deutlich niedrigerer Bekanntheitsgrad als etwa der von Guido Wolf, von dem 54 Prozent noch nicht gehört haben. Dass sogar 62 Prozent der SPD-Sympathisanten den sozialdemokratischen Kultusminister nicht kennen, sollte Stoch stutzig machen. Bei den wenigen, die glauben, Stoch beurteilen zu können, halten sich Zustimmung und Ablehnung die Waage.
17 Prozent aller Befragten sind mit Stochs Arbeit zufrieden, 18 nicht. Dabei liegt der Unzufriedenheitsquotient für Stoch bei den Freunden der Grünen mit 20 Prozent so hoch wie bei denen der CDU. Allerdings sind auch 23 Prozent der Grünen-Sympathisanten mit Stoch zufrieden, mehr als bei der SPD, dort sind es 19 Prozent.
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