Im neuen BWTrend kommen die Christdemokraten auf 29 Prozent und liegen damit sehr deutlich vor Grünen und AfD. Nicht nur die Umfragewerte der grünen Partei sinken, sondern auch die ihres Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann.

Politik/Baden-Württemberg: Rainer Pörtner (pö)

Die CDU in Baden-Württemberg baut ihren Vorsprung in der Wählergunst deutlich aus. Würde aktuell gewählt, kämen die Christdemokraten laut dem neuesten BWTrend auf 29 Prozent. Das sind noch einmal drei Prozentpunkte mehr als in der letzten Umfrage dieser Art im Juli.

 

Die Grünen kämen nach einem Minus von zwei Prozentpunkten auf 22 Prozent – ihr niedrigster Umfragewert seit 2014. Gegenüber der Landtagswahl 2021 haben sich die grün-schwarzen Verhältnisse umgekehrt. Damals lagen die Grünen mit 32,6 Prozent weit vor der CDU mit 24,1 Prozent.

Die AfD ist klar drittstärkste Kraft im Land

Der BWTrend ist die landespolitische Umfrage von Infratest dimap im Auftrag von Stuttgarter Zeitung und SWR. Danach ist die AfD zurzeit klar drittstärkste Kraft im Südwesten mit zwanzig Prozent. Sie ist inzwischen in Schlagdistanz zu den Grünen. Die SPD läge mit 12 Prozent auf Rang 4. Die FDP könnte derzeit mit 8 Prozent rechnen. Die übrigen Parteien kämen zusammengenommen auf 9 Prozent.

Zweieinhalb Jahre nach der Landtagswahl fällt die Bilanz der grün-schwarzen Landesregierung durchwachsen aus: 41 Prozent der Bürgerinnen und Bürger sind aktuell zufrieden mit der Leistung des Stuttgarter Kabinetts, eine Mehrheit (56 Prozent) äußert sich kritisch. Damit steht das von Winfried Kretschmann geführte Kabinett schlechter da als vor der letzten Landtagswahl (57:40 Prozent im März 2021).

In den letzten drei Monaten ist das Ansehen der Landesregierung laut BWTrend nochmals deutlich zurückgegangen (minus 8 Prozentpunkte im Vergleich zu Juli 2023). Im bundesweiten Vergleich rutscht die baden-württembergische Landesregierung, die lange Zeit vorne mitspielte, damit ins hintere Mittelfeld. Die besten Werte erzielt derzeit die schwarz-grüne Regierung unter Führung von Daniel Günther (CDU) in Schleswig-Holstein, mit der 65 Prozent der Bürgerinnen und Bürger zufrieden sind.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) ist zwar nach wie vor der populärste Politiker im Land, kann aber nicht an seine früheren Popularitätswerte anknüpfen. Äußerten sich im Vorfeld der letzten Landtagswahl 71 Prozent der Baden-Württemberger lobend über seine Amtsführung, überzeugt er aktuell gerade gut die Hälfte (53 Prozent).

Auch in den letzten drei Monaten sind seine Sympathiewerte leicht rückläufig, sein Zuspruch fällt auf den niedrigsten Wert seit Übernahme des Ministerpräsidentenamtes. Die Hälfte der Bürger (53 Prozent) plädiert dennoch dafür, dass Kretschmann bis zur Landtagswahl 2026 im Amt bleibt, ein gutes Drittel (37 Prozent) ist gegenteiliger Auffassung.

Mehr Kritik als Lob für den Innenminister

Der CDU-Landesvorsitzende Thomas Strobl wird im November sein Parteiamt abgeben, allerdings in der Landesregierung bleiben. Strobl stieß bereits in den letzten Jahren als CDU-Innenminister in der Bürgerschaft auf mehr Kritik als Lob, die sich seit der sogenannten Polizei-Affäre nochmals verstärkt hat. Aktuell wird der Minister und stellvertretende Ministerpräsident ähnlich wie im Juli dieses Jahres von einem Viertel (24 Prozent) wohlwollend bewertet, knapp die Hälfte (45 Prozent) ist unzufrieden.