Die Landes-CDU kommt nicht auf die Füße. Der Machtkampf in der Bundespartei belastet den Landesverband – der dabei aber kräftig mitmischt. Ein Kommentar von StZ-Autor Reiner Ruf.

Stuttgart - Nach Lektüre der neuen Umfragezahlen können sich die Christdemokraten gratulieren. Wie das? Aber ja doch: Die Landtagswahl findet erst in einem Jahr statt, und das ist für die Landes-CDU das Beste, was ihr unter den gegebenen Umständen passieren kann. Nur 23 Prozent in Baden-Württemberg: Das ist ein Wert, der eigentlich schon unter der Grasnarbe liegt. Tiefer kann die CDU kaum mehr sinken, jetzt muss der Boden erreicht sein, von nun an geht es aufwärts. Andererseits: Es gab eine Zeit, da dachten die Sozialdemokraten ebenso. Bis sie von Winfried Kretschmann in der grün-roten Koalition klein- und immer kleiner regiert wurden – und ihnen am Ende jeder Grashalm im Park der Villa Reitzenstein wie ein Mammutbaum erschien und jedes Katerchen, das darin umherstreunte, wie ein riesiges Monster.