Nicht so schlecht wie am Vortag, aber wieder hinter den Grünen: Die CDU bleibt in den Umfragen weit hinter den Erwartungen zurück. Grün-Rot und Ministerpräsident Kretschmann haben davon allerdings wenig.

Stuttgart - Gut eine Woche vor der Landtagswahl setzen sich die Grünen in den Umfragen an der Spitze fest. Der CDU droht dagegen - gemessen an den Erwartungen - ein desolates Wahlergebnis. Auch das am Freitag veröffentlichte „Politbarometer“ des ZDF sieht die Grünen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann in Baden-Württemberg mit 32 Prozent vor der CDU, die auf 30 Prozent käme. Eine am Donnerstag veröffentlichte Umfrage von Infratest dimap für die ARD hatte die CDU sogar bei nur 28 Prozent gesehen. Bei der Wahl 2011 hatte die Union 39 Prozent der Stimmen bekommen, noch im Herbst hatten Umfragen ähnliche Werte ergeben.

 

Laut den von der Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF erhobenen Zahlen bekäme die SPD 13 Prozent, die AfD 11 und die FDP 7. Die Linke wäre mit 4 Prozent nicht im Landtag vertreten. 51 Prozent der Befragten gaben allerdings auch an, dass ihre Wahlentscheidung noch nicht sicher sei.

In der ARD-Umfrage hatten SPD und AfD mit jeweils 13 Prozent gleichauf, die FDP bei 8 und die Linke bei ebenfalls 4 Prozent gelegen.

In beiden Fällen würde es für die Grünen nicht zur Fortsetzung einer Koalition mit der SPD reichen. Auch Schwarz-Gelb und Schwarz-Rot wären nicht möglich. Theoretisch machbar wären eine Ampel aus Grünen, SPD und FDP oder eine „Deutschland-Koalition“ aus CDU, SPD und FDP. Somit ist offen, ob die CDU trotz der Verluste mit Spitzenkandidat Guido Wolf den Regierungschef stellen könnte, oder ob Amtsinhaber Kretschmann weiterregieren kann. Möglich wäre auch Grün-Schwarz, was Wolf allerdings ausschließt. „Es wird keine Koalition Grün-Schwarz unter Führung der Grünen geben“, bekräftigte er am Freitagmorgen im Interview des Senders SWR2.

66 Prozent der Befragten hätten laut Forschungsgruppe Wahlen gerne Kretschmann als Ministerpräsidenten, nur 18 Prozent Wolf. 47 Prozent und damit die Mehrheit fänden außerdem eine Fortsetzung der grün-roten Regierung gut.

Am Freitag will sich die CDU zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beim Parteitag in Ettlingen nahe Karlsruhe für den Wahlkampfendspurt rüsten. Bereits in den vergangenen Tagen hatte sich angesichts der Umfragewerte in der Partei Kritik an Spitzenkandidat Wolf und dessen Kurs in der Flüchtlingspolitik geregt.