Ein Viertel aller Bundesbürger will sich einen neuen Wagen anschaffen. Elektroautos bleiben aber eine Nische.  

Bochum - Gleich zwei gute Nachrichten hat der Mineralölkonzern Aral für die Autohersteller und Händler kurz vor Beginn der Internationalen Automobilausstellung IAA in Frankfurt parat: Rund ein Viertel aller Deutschen möchte in den kommenden 18 Monaten ein neues Auto kaufen. Und dabei sind sie offenbar sogar bereit, wieder etwas mehr zu bezahlen. Das jedenfalls hat die Umfrage ergeben, die Aral traditionell vor der IAA durchführt.

 

Das "Wunschauto" des Jahres 2012, das die Marketingexperten des Konzerns aus den Ergebnissen zusammengestellt haben, ist eine klassische Limousine in Schwarz oder Silber von Volkswagen mit Ottomotor und einem Preis von 25.962 Euro. Auch das "Trendauto" kommt aus dem gleichen Konzern: es ist ein Kombi der Marke Skoda in Weiß und mit reichlich Extras wie beheizbaren Sitzen, Alarmanlage und Freisprecheinrichtung.

Mehr wollen sich ein Auto kaufen

Für alle Hersteller jedoch ist ein anderes Ergebnis wichtig. 26 Prozent der gut 1100 Befragten wollen sich in den nächsten anderthalb Jahren einen Neuwagen, Jahreswagen oder Gebrauchten zulegen, vor der letzten IAA vor zwei Jahren waren es gerade 18 Prozent. Dabei stellte sich heraus, dass sie auch ihre Erwartungen an die zu zahlenden Rabatte nach unten geschraubt haben, was vor allem den Handel freuen dürfte. Nach Jahren der Kundenzurückhaltung im deutschen Automobilhandel kündige sich nun eine Trendwende an, sagte der Autor der Studie, Peter Sauermann. Dabei setzt die Mehrheit nach wie vor auf den Ottomotor.

Die Chancen für elektrisch betriebene Fahrzeuge sieht der Leiter der Aral-Forschung dagegen skeptisch. Längst nicht alle Fragen rund um die Elektromobilität seien seit der letzten Umfrage vor zwei Jahren beantwortet worden. Entsprechend sei das Interesse der Kunden an Elektroautos sogar gesunken. 28 Prozent der Befragten können sich zwar grundsätzlich vorstellen, ein Elektroauto zu kaufen - vor zwei Jahren waren es noch 36 Prozent.

Befragte wollen weniger ausgeben als ein E-Auto kostet

In Anbetracht des Aufpreises für Stromer erwägen derzeit aber nur 0,3 Prozent der Befragten tatsächlich den Kauf eines Elektroautos. Denn ausgeben wollen die Kunden im Schnitt 22.300 Euro für ein E-Auto - deutlich weniger als für aktuelle Modelle bezahlt werden muss.