Die Eisenbahnstraße soll ausgebaut werden, um das Neubaugebiet Hälde für Fußgänger anzubinden. Anwohner befürchten Nachteile. An den nötigen Ausgleichsflächen gab es Kritik im Gemeinderat.

Hemmingen - Eigentlich ist die Eisenbahnstraße ein kleiner Weg am nordöstlichen Rand von Hemmingen. In der Sackgasse und dem angrenzenden Gröninger Weg stehen die letzten Häuserreihen vor dem Feld. Dort, auf den Äckern, entsteht derzeit das Neubaugebiet Hälde, und deshalb wird die Eisenbahnstraße nun umgestaltet. Bei der Bürgerbeteiligung im Rahmen der Auslegung des Bebauungsplans hat sich gezeigt, dass einige Anwohner die Pläne kritisch sehen.

 

Im Moment ist es noch ein Feldweg, in den die Eisenbahnstraße mündet. Dereinst soll dieser Weg aber ausgebaut werden und eine Verbindung zur Hälde werden – jedenfalls für Fußgänger. Einige Anwohner haben trotzdem die Sorge, dass die Eisenbahnstraße auch für den motorisierten Verkehr zur Hälde geöffnet wird. Die Verwaltung ist bemüht, diese Ängste zu zerstreuen. Poller sollen dafür sorgen, dass Autos dort nicht fahren. Nur im Ausnahmefall, etwa für die Feuerwehr, soll der Weg befahrbar sein. Als Reaktion auf die Einwände eines Bürgers merkt die Verwaltung an: Falls „besondere Verkehrsprobleme“ auftreten, wäre es möglich, die Strecke „auch für den öffentlichen Fahrverkehr zu öffnen“. Mehr Verkehr ist allerdings ohnehin zu erwarten, weil zu den bestehenden rund einem dutzend Gebäuden weitere Häuser hinzukommen sollen. Bis zu 150 Menschen könnten dereinst in der Eisenbahnstraße wohnen.

Ausgleichsflächen sorgen für Konflikte

Anwohner hatten die Planung als „überdimensioniert“ bezeichnet. Die Straße soll 5,50 Meter breit werden, hinzu sollte ein anderthalb Meter breiter Gehweg kommen. Wegen der Kritik der Anwohner soll der Gehweg nun 1,20 Meter breit werden. Kritisiert wurde auch, dass die Eisenbahnstraße zwar als Fußgängerzugang zur Hälde genutzt werden soll, aber im Gröninger Weg, in den sie mündet, gar kein Bürgersteig vorhanden ist. Dies, versichert die Verwaltung, wolle man ändern: Auch der Gröninger Weg soll ausgebaut werden.

Für die geplanten neuen Häuser ist ein Ausgleich nötig. Einige alte Obstbäume fallen als Nistplatz weg, weshalb die Gemeinde für Ersatz sorgen muss. Zusätzlich sind wohl Ausgleichsflächen zwischen 3000 und 7000 Metern nötig. Das stieß im Gemeinderat unlängst auf Kritik, unter anderem beim CDU-Rat und Landwirt Walter Bauer. Mit dem Ausgleich werde zwar das „ökologische Gewissen“ beruhigt, gleichzeitig gehe aber Boden verloren. Stattdessen, so Bauers Vorschlag, könne man im Wald „ein paar Bäume pflanzen“. Auch sein CDU-Kollege Winfried Gentner äußerte Skepsis: Die „ertragreichen Böden“ solle man nicht „mit Hecken zupflastern“.