Die Stadt Ludwigsburg hat die Entscheidung über die umstrittene Nachverdichtung im Stadtteil Sonnenberg vertagt. Die Verwaltung will nun mit den Sprechern der Bürgerinitiative einen Kompromiss erarbeiten.

Die Stadt Ludwigsburg hat die Entscheidung über die umstrittene Nachverdichtung im Stadtteil Sonnenberg vertagt. Ursprünglich war vorgesehen, dass der Bauausschuss am Donnerstag über die Pläne abstimmt. Nachdem sich zuletzt massiver Widerstand gebildet und eine Bürgerinitiative gegründet hat, erklärte der Baubürgermeister Michael Ilk in der Sitzung überraschend, dass weiterer Beratungsbedarf bestehe. „Es macht keinen Sinn, jetzt einen Beschluss zu erzwingen“, sagte Ilk. Die Stadt wolle sich zunächst noch einmal mit den Sprechern der Bürgerinitiative an einen Tisch setzen und versuchen, einen Kompromiss zu erarbeiten.

 

Zuvor allerdings hatte Ilk ausführlich dargelegt, warum es aus Sicht der Verwaltung keine stichhaltigen Gründe gibt, gegen die Entwürfe zu sein. Einst war für das Gebiet Sonnenberg Süd-West südlich der Missouristraße eine Bebauung mit Reihen- und Doppelhäusern anvisiert worden. Zuletzt hat die Stadt das Konzept angepasst, um der Ende 2013 beschlossenen Wohnungsbauoffensive gerecht zu werden. Denn diese schreibt vor, dass in Neubaugebieten zwischen zehn und 20 Prozent der Flächen für preiswerte Mietwohnungen reserviert werden müssen.

Die Stadt will mehr preiswerten Wohnraum schaffen

Aus diesem Grund sollen im Gebiet Sonnenberg nun mehrgeschossige Häuser mit mehr als 60 Wohnungen entstehen. Die Anwohner laufen Sturm dagegen, weil sie eine zu starke Nachverdichtung befürchten und ihre Wohnqualität gefährdet sehen. Michael Ilk hingegen sagte, die Verdichtung bleibe vergleichsweise gering, und der Abstand zwischen den geplanten Gebäuden und dem Bestand sei weit größer als vorgeschrieben. Von einer Hochhaussiedlung könne keine Rede sein.

Während die Fraktionen die Vertagung einhellig begrüßten, liegen die Parteien in der inhaltlichen Bewertung weit auseinander. CDU und Freie Wähler kritisieren die Planungen scharf, während Grüne und SPD erneut dafür plädierten, mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.