Medizinische Masken zum Schutz vor Corona sind inzwischen Pflicht, doch auf einem Grünen-Plakat ist noch der alte Stoffschutz zu sehen. Die Partei will das nicht ändern – und die Regierung verkneift sich eine Rüge.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Wenn über Wahlplakate diskutiert wurde, konnten sich die Grünen entspannt zurücklehnen. Genüsslich verfolgten sie die Aufregung um die CDU-Kampagne und den Spott für Susanne Eisenmann. Die eigenen Motive wurden von Experten dagegen meist als professionell gelobt. Am häufigsten war der Einwand zu hören, die Ökopartei vermeide Inhalte und betreibe einen „Personenkult“ um Winfried Kretschmann. An Letzterem ist fraglos einiges dran. Doch wer über ein solches Pfund wie den Premier mit seinen hohen Beliebtheitswerten verfügt, wuchert auch damit. Kritiker von der CDU wurden gerne daran erinnert, wie die Partei bei früheren Wahlkämpfen ganz auf Angela Merkel gesetzt habe. Ihr Konterfei auf Großplakaten sei da die Hauptbotschaft gewesen.