Stadtentwicklung/Infrastruktur : Christian Milankovic (mil)

Dass seine Initiative im Vergleich mit der Arge Nord-Ost noch in den Kinderschuhen steckt, ficht den Diplom-Ingenieur nicht an. Er sieht die „stille schweigende Mehrheit der Autofahrer“ hinter den Ideen des Vereins. Um ihnen eine Stimme zu geben, sollen alsbald Plakate längs der Trasse auf das Anliegen aufmerksam machen. Gegner und Befürworter des Nord-Ost-Rings sieht Schreiner „in einer Pattsituation“. Für ihn und seine Mitstreiter ist die Straßenverbindung essenziell für den Großraum. „Die Region Stuttgart muss sich im Klaren sein, was sie will.“ Sie könne Themen steuern oder aber die Dinge auf sich zukommen lassen. Nur eine intakte Infrastruktur locke neue innovative Unternehmen an, die in der noch prosperierenden Region Stuttgart die Folgen des sich abzeichnenden Strukturwandels in der Automobilindustrie abfedern könnten.

 

Ärger um Brückenpläne in Remseck

Schreiner und Sudrow sagen offen, dass sie sich vom Straßenneubau auch eine Entlastung ihres Orts Remseck versprechen. Über die dortige Neckarbrücke quälten sich täglich 35 000 Autos und zwischen 6000 und 7000 Lastwagen – Tendenz steigend. In der Stadt erwägen sie deshalb den Neubau einer Brücke über den Fluss. Auf den durch die Straßenverlegung frei werdenden Fläche könne eine „neue Mitte“ entstehen.

Die Idee dieses Brückenschlags beäugt die Initiative um Dieter Schreiner kritisch. Sie befürchten, der neue Neckarübergang könne den Plänen für den Nord-Ost-Ring endgültig den Garaus machen. Sollte die Stadt Remseck das Projekt vorantreiben, fordert Schreiner einen Bürgerentscheid. Die notwendigen Unterschriften beizubringen sei kein Problem.

Nicht minder entschlossen ist Joseph Michl auf der anderen Seite des Neckars. Im Kampf um das Straßenbauprojekt erkennt er Parallelen zu den Auseinandersetzungen um die neue Landesmesse oder Stuttgart 21. Die nächste Runde im Ringen um den Nordosten ist eingeläutet.