Greifvogel
Der Rotmilan, wissenschaftlich Milvus milvus, im Volksmund auch gerne als Roter Drache oder Gabelweihe bezeichnet, ist durch seinen gegabelten Schwanz und die rostbraune Färbung des Gefieders gut zu erkennen. Er ernährt sich vor allem von Kleinsäugern und Aas, aber auch gelegentlich von Vögeln, Fischen oder sogar Regenwürmern.

Zahl
In Deutschland gibt es zwischen 12 000 und 15 000 Brutpaare, in Europa zwischen 20 000 bis 25 000. Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Baden-Württemberg sind die Hauptverbreitungsgebiete. Besonders verbreitet ist er im Südwesten auf der Baar und im Hegau.

Bedrohung
In Deutschland und Baden-Württemberg steht der Rotmilan nicht auf der Roten Liste bedrohter Brutvögel. Er ist über die EU-Vogelschutzrichtlinie geschützt.

Verwandter
Mit dem Rotmilan verwandt ist der Schwarzmilan. Er kommt in Deutschland nicht so häufig vor, ist aber in Europa mit bis zu rund 100 000 Brutpaaren sehr verbreitet. Er lebt bevorzugt in der Nähe von Fließgewässern in Auenwäldern.

Kaum Beutetiere in Raps- und Maisfeldern

Die Folgen der Veränderung der Landwirtschaft für den Rotmilan verdeutlicht ein Beispiel aus Sachsen-Anhalt. Im nordöstlichen Harzvorland brüteten auf einer Fläche von 1500 Quadratkilometern im Jahr 1991 noch mehr als 600 Milan-Paare. Innerhalb von fünf Jahren schrumpfte der Bestand auf rund 300 Brutpaare. Ursache für den Rückgang: nach der Wende bauten die Landwirte kaum noch Futterpflanzen wie Luzerne und Rotklee sowie Hackfrüchte an, in denen sich Mäuse, Feldhasen und Feldhamster wohl fühlten, sondern vor allem Raps, Wintergetreide und Mais. Eine Tendenz, die sich bundesweit fast überall feststellen lässt. Diese Entwicklung macht nicht nur dem Rotmilan, sondern auch anderen Feldvögeln wie Rebhuhn, Kiebitz oder Feldlerche schwer zu schaffen.

Erschwerend kommt für den Rotmilan hinzu, dass Wiesen und Weiden zu intensiv genutzten Äckern umgepflügt werden, Landwirte Pestizide ausbringen, Waschbären Horste ausräubern und die Vögel immer wieder an Bahnstrecken, Straßen oder Stromleitungen zu Tode kommen. Illegal abgeschossen würden hierzulande zudem jährlich 250 bis 500 Milane, schätzt der DDA. Zudem drohen neue Gefahren, die aber noch nicht genauer erforscht sind, zum Beispiel der Klimawandel: „Ungeklärt ist, ob der Rotmilan überhaupt genug Nahrung findet“, sagt der Ornithologe Franz Bairlein, der das Institut für Vogelforschung in Wilhelmshaven leitet. Es sei nicht auszuschließen, dass etwa Mäuse heute jahreszeitlich früher auftreten und so dem Rotmilan für die Aufzucht der Jungen im Mai und Juni nicht mehr in der Menge zur Verfügung stünden, wie dies früher der Fall gewesen sei.

Windräder sind auch ein Problem

Auch zu den Folgen der Windkraft sind noch Fragen offen. Unbestritten ist, dass der Rotmilan eine der häufigsten Vogelarten ist, die den Rotoren zum Opfer fällt. Das liegt daran, dass er gerne in der offenen Landschaft jagt, in der aber auch die Anlagen stehen. Wie viele Vögel dabei zu Tode kommen, ist unbekannt. Bundesweit verlässliche Zahlen gibt es nicht. Laut Landesumweltamt Brandenburg, das Meldungen getöteter Vögel an Windkraftanlagen sammelt, starben seit 2002 in Deutschland mehr als 230 Rotmilane nach der Kollision mit den Rotoren. Die Datenbank enthält aber nur einen Bruchteil der tatsächlich verunglückten Tiere, die Dunkelziffer ist sehr hoch.

Allerdings hat Vogelforscher Bairlein Zweifel, ob die Zunahme der Windkraftanlagen wirklich eine so große Rolle für den Rückgang der Art spielt wie das viele Naturschützer derzeit diskutieren. „Die Bestände des Rotmilans haben schon seit Anfang der 1990er Jahre dramatisch abgenommen, also lange bevor die Landschaft mit Windkraftanlagen zugestellt wurde“, sagt er. Den ersten durch ein Windrad getöteten Rotmilan hätten Vogelkundler erst 1995 gefunden. „Windkraftanlagen sind eher einer der nicht ganz so wichtigen Faktoren für den Rückgang des Milans“, bilanziert der Forscher.

Etwas mehr Brutpaare in Baden-Württemberg

Ob das die Diskussion in Baden-Württemberg zwischen Befürwortern und Gegnern der Windkraft entspannen wird, bleibt abzuwarten. Der Südwesten gilt mit 1800 bis 2400 Brutpaaren neben Sachsen-Anhalt und Brandenburg als eines der Hauptverbreitungsgebiete des Rotmilans in Deutschland. Abweichend vom bundesweiten Trend scheint sein Bestand in Baden-Württemberg sogar zuzunehmen. Vor allem im Bodenseeraum kartieren Vogelkundler immer mehr Brutpaare. „Der Rotmilan zieht über den Winter nicht mehr weg, sondern überwintert hier“, erklärt Grüneberg. Damit vermeiden die Vögel den gefährlichen Zug Richtung Süden und zurück, bei dem viele ihr Leben lassen.

Greifvogel mit Gabelschwanz

Greifvogel
Der Rotmilan, wissenschaftlich Milvus milvus, im Volksmund auch gerne als Roter Drache oder Gabelweihe bezeichnet, ist durch seinen gegabelten Schwanz und die rostbraune Färbung des Gefieders gut zu erkennen. Er ernährt sich vor allem von Kleinsäugern und Aas, aber auch gelegentlich von Vögeln, Fischen oder sogar Regenwürmern.

Zahl
In Deutschland gibt es zwischen 12 000 und 15 000 Brutpaare, in Europa zwischen 20 000 bis 25 000. Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Baden-Württemberg sind die Hauptverbreitungsgebiete. Besonders verbreitet ist er im Südwesten auf der Baar und im Hegau.

Bedrohung
In Deutschland und Baden-Württemberg steht der Rotmilan nicht auf der Roten Liste bedrohter Brutvögel. Er ist über die EU-Vogelschutzrichtlinie geschützt.

Verwandter
Mit dem Rotmilan verwandt ist der Schwarzmilan. Er kommt in Deutschland nicht so häufig vor, ist aber in Europa mit bis zu rund 100 000 Brutpaaren sehr verbreitet. Er lebt bevorzugt in der Nähe von Fließgewässern in Auenwäldern.