Tausende Freiwillige haben in einer weltweit angelegten Aktion Plastik gesammelt und die Menge analysiert. Das Ergebnis dürfte mehreren Großkonzernen nicht sonderlich schmecken, allen voran Coca-Cola.

Stuttgart - Am World Cleanup Day fand die Aktion von „Break Free From Plastic“ statt. Nach Angaben der Organisation nahmen am 19. September weltweit mehr als 72.000 Freiwillige aus über 50 Ländern teil. Sie sammelten an Stränden, Flüssen, in ihrer Nachbarschaft oder auf dem Weg zur Arbeit jeden Plastikmüll auf, den sie finden konnten.

 

Im Anschluss analysierten sie den Müll und sortierten ihn nach erkennbaren Marken. Insgesamt stammen die 476.423 Plastikteile von fast 8000 verschiedenen Unternehmen. Mehr als die Hälfte war allerdings so sehr in Mitleidenschaft gezogen, dass keine Marke mehr zu erkennen war.

Coca-Cola erneut zum Plastik-Umweltverschmutzer gekürt

Das Ergebnis der Analyse ergibt, dass 11.732 Teile vom Coca-Cola-Unternehmen stammen. Das waren mehr Teile, als die drei dahinter folgenden Konzerne zusammen aufweisen. Die Organisation kürt Coca-Cola damit zum zweiten Mal in Folge zum größten Plastik-Umweltverschmutzer weltweit.

Weitere Großkonzerne auf dem „Treppchen“

Auch wenn der bekannte Getränkehersteller das Ranking mit Abstand anführt, können sich andere globale Unternehmen nicht verstecken. Auf den Plätzen zwei und drei folgen, wie auch im vergangenen Jahr, Nestle und PepsiCo. In Nord Amerika führt Nestle die Liste sogar an, Starbucks liegt dort auf Platz drei.

Der Webseite „The Intercept“ liegt ein Statement von Coca-Cola zum Thema Verschmutzung durch Plastik vor. Darin heißt es unter anderem: „Wann immer unsere Verpackungen in unseren Ozeanen landen – oder überall dort, wo sie nicht hingehören – ist das für uns inakzeptabel. In Partnerschaft mit anderen arbeiten wir daran, dieses kritische globale Thema anzugehen, sowohl, um den Wasserhahn für Kunststoffabfälle in unseren Ozeanen zu schließen, als auch um die bestehende Verschmutzung zu beseitigen.“

Appell an die Unternehmen

Gleichzeitig betont das Unternehmen, dass es derzeit beispielsweise auf den Philippinen und in Vietnam große Recyclingmaßnahmen einführe. Laut dem globalen Koordinator von „Break Free From Plastic“, Von Hernandez, werde bloßes Recycling das Plastikproblem allerdings nicht lösen. „Unser Bericht erbringt Beweise dafür, dass Unternehmen dringend mehr tun müssen, um die Plastikverschmutzungskrise, die sie kreiert haben, zu adressieren. Deren anhaltendes Vertrauen auf Einweg-Plastik-Verpackung führt dazu, dass noch mehr Wegwerf-Plastik in die Umwelt gepumpt wird“, sagt er.