Die Vernichtung der Regenwälder geht vielerorts unvermindert weiter. Doch in manchen Ländern beginnt ein Umdenken. Das war die Voraussetzung, dass bei der Klimakonferenz in Warschau ein Programm zum Erhalt von Regenwäldern beschlossen wurde.

Stuttgart - Palmölplantagen so weit das Auge reicht: allein in Malaysias Bundesstaat Sabah auf Borneo erstrecken sie sich offiziellen Angaben zufolge auf 14 000 Quadratkilometern. Die Waldfläche wird mit 36 000 Quadratkilometern angegeben – doch nur noch knapp 920 Quadratkilometer davon sollen Dschungel sein. Und mit dem Wald werden auch die berühmten Tiere immer seltener: Borneo-Zwergelefanten, das Borneo-Nashorn, der Malaienbär und der „Waldmensch“, der Orang-Utan, dem es im benachbarten indonesischen Sumatra auch nicht besser geht.

 

Nach wie vor wird in dieser Region massiv Wald abgeholzt, und zwar häufig illegal, also unter Verstoß gegen nationale oder internationale Gesetze. Schließlich braucht man Platz für Palmölplantagen: Laut der Umweltstiftung WWF hat sich die Fläche für den Anbau von Ölpalmen seit 1990 in Indonesien verzehnfacht, während sie sich in dieser Zeit weltweit „nur“ verdoppelt hat. Die Schäden sind immens: „Riesige Monokulturen bedrohen die biologische Vielfalt“, klagt der WWF.Wie viel Wald alljährlich weltweit verloren geht, weiß niemand so genau. Die Food and Agriculture Organization der Vereinten Nationen (FAO) erfasst zwar regelmäßig den weltweiten Waldbestand, aber die Erkenntnisse beruhten bisher hauptsächlich auf den teils fragwürdigen Angaben der einzelnen Länder. Nun will man noch stärker als bisher auf Satellitendaten bauen. Dies soll – zusammen mit weiteren strategischen Verbesserungen bei der Planung – die Qualität des nächsten, für 2015 geplanten Weltwaldberichts deutlich steigern.

Genauere Erkenntnisse durch Satellitendaten

Immerhin deutete sich schon beim letzten Bericht 2011 an, dass sich zumindest in einigen Teilen der Welt die Waldbestände wieder erholen. So hat sich offenbar in Lateinamerika die Fläche von Wald, der von Menschen angepflanzt wurde, seit Beginn des Jahrtausends vergrößert. Doch Umweltschützer weisen mit Nachdruck darauf hin, dass solche Plantagen die Zerstörung der Urwälder keineswegs kompensieren könnten.