Der Terra-X-Moderator Dirk Steffens reist mit der „Living Planet Tour“ durch die Republik. Er will sein Publikum darauf aufmerksam machen, dass die Menschen über ihre Verhältnisse leben – und dass es sich lohnt, wenn jeder einzelne einen Beitrag dazu leistet, dass sich das wieder ändert.

Stuttgart - Er habe einen „Traumjob“, das gibt Dirk Steffens unumwunden zu. Von Beruf sei er Reisender, so bekundet der einem breiten Publikum von der ZDF-Sendung Terra X bekannte Fernsehmoderator. Mehr als 120 Länder habe er bereist – von der Antarktis bis zur Kalahari: „Ich habe das Privileg, so viele wunderbare Orte zu sehen“. Dabei habe er mit hunderten von Wissenschaftlern, Umweltschützern und Rangern geredet. „Das hat mich verändert“, sagt er. Und überall hat er gesehen, wie der Mensch die Natur verdrängt.

 

Dank dieses Privilegs fühlt er sich nun verpflichtet, den Menschen nicht nur die Schönheiten dieser Erde zu zeigen, sondern auch auf die vielfältigen Gefahren aufmerksam zu machen, die unserem Planeten drohen. Deshalb reist er zurzeit durch Deutschland, und zwar im Zuge der „Living Planet Tour 2016“. Nun hat er in der Stuttgart Liederhalle Station gemacht und sein Publikum im ausverkauften Schillersaal mit zahlreichen Anekdoten und wunderschönen Bildern aus aller Welt verwöhnt. Aber immer wieder macht er die Zuhörer auch sehr nachdenklich, vor allem wenn er in seinen „Wissensblöcken“ über Ressourcenverbrauch, Klimaveränderungen, Wilderei und Artenvielfalt referiert.

Die Krankenakte der Erde

Anlass für die Tour ist der Living Planet Report, der alle zwei Jahre erscheint und von der Umweltstiftung WWF zusammen mit der Zoologischen Gesellschaft London und dem Global Footprint Network erstellt wird. Diese – wie es Dirk Steffens formuliert – „Krankenakte“ zeigt den aktuellen Zustand der Erde und die Veränderungen der Ökosysteme durch den Einfluss des Menschen und seines Konsumverhaltens. Steffens hält diesen Weltzustandsbericht für so wichtig, dass er in seinem Infotainment-Vortrag den Zuhörern die Gelegenheit geben will, „sich ein Bild davon zu machen, wie es der Erde geht“.

Dabei macht er immer wieder klar, wie wenig nachhaltig die Menschheit zurzeit mit ihren Ressourcen umgeht: Jedes Jahr zehrt sie die Kapazität von 1,5 Erden auf. Und wenn Wachstum und Konsum so weitergehen wie bisher, werden es im Jahr 2050 fast drei Erden sein. Zwischen solchen den harten Fakten nimmt Steffens die Zuhörer aber immer wieder gekonnt auf seine Terra-X-Filmreisen mit, zeigt Bilder, die manch treuer Fan dieser Sendung sofort wiedererkennt und bringt sein Publikum mit kleinen Geschichten vom Leben hinter den Kulissen immer wieder zum Schmunzeln. Die Mischung aus faszinierenden Naturbildern und nachdenklich stimmenden Geschichten verfehlt die beabsichtigte Wirkung nicht: Viele Zuhörer wirken betroffen darüber, wie rapide sich der Zustand der Erde verschlechtert.

Jeder kann einen Beitrag leisten

Doch wie in seinen Filmen auch ist Steffens keineswegs daran gelegen, nur Pessimismus zu verbreiten. So zeigt er eine ganze Reihe von bisher erzielten Erfolgen auf, etwa beim Schutz des Amurtigers oder des Blauwals. Seinen Zuhörern will er dabei keinen Rat geben, wie sie die Welt verbessern können. Vielmehr müsse jeder selber nachdenken, welchen Beitrag er persönlich für mehr Nachhaltigkeit leisten kann.