Das Amtsgericht Waiblingen wartet seit langem auf den Umzug in einen Neubau. Der soll auf dem ehemaligen Krankenhausareal entstehen – doch es gibt große Probleme mit dem Baugrund.

Beim Amtsgericht Waiblingen, das auf mehrere Standorte in sechs Gebäuden in der ganzen Stadt verteilt ist, wartet man seit langem auf einen zentralen Neubau. Als Standort wurde schließlich ein Grundstück auf dem ehemaligen Gelände des Kreiskrankenhauses an der Winnender Straße ausgewählt – in direkter Nachbarschaft zum dort bereits gebauten neuen Grundbuchamt. Der Neubau des Amtsgerichts soll elf Gerichtssäle und knapp 3000 Quadratmeter Verwaltungsflächen haben.

 

Inzwischen hat sich jedoch gezeigt, dass der Baugrund in diesem Bereich des ehemaligen Klinikareals äußerst problematisch ist. „Dass der Baugrund derart schlecht ist, kam unerwartet“, stellt die Projektleiterin Julia Ochmann fest. „Zum einen war der Baugrund zuvor mittels Sondierungsbohrungen untersucht worden, zum anderen waren keine Mängel in der Nachbarschaft oder an der bestehenden Parkgarage erkennbar.“

Erhöhter Aufwand wegen des schwierigen Baugrunds

Weitere Untersuchungen brachten jedoch ans Licht, dass der Baugrund eine sogenannte „Störungszone“ aufweist, die sich diagonal über das gesamte Baugrundstück erstreckt. Auf der einen Seite ist demnach sehr hartes, felsiges Material, auf der anderen sehr weiches. „Dies führt bei der Lastabtragung zu einem erhöhten Aufwand und erheblichen Mehrkosten“, heißt es vonseiten der für den Bau zuständigen Firma Vermögen und Bau Ludwigsburg.

Daher werde nach kostengünstigeren Lösungen gesucht, die aber erst weiter konkretisiert werden müssten. Zu diesem Zweck werde es ab Mitte Januar „vertiefende Baugrunduntersuchungen“ auf dem Grundstück geben. Das Ergebnis soll dann in diesem Frühjahr vorliegen.

Der Waiblinger Amtsgerichtsdirektor Michael Kirbach gibt sich zuversichtlich: „Nach dem Bekanntwerden der Probleme haben die Architekten und Statiker intensiv nach Lösungsmöglichkeiten gesucht. Nun liegen diese auf dem Tisch und wir sind optimistisch, nicht nur eine baubare, sondern vor allem eine gute Lösung für alle späteren Nutzer zu finden.“