Eine Katze an ein neues Zuhause zu gewöhnen kann schwer sein – aber unmöglich ist es nicht. Wir erklären, worauf Sie achten sollten, damit der Wohnortwechsel für die Vierbeiner möglichst stressfrei wird.

Katrin Jokic

Ein Umzug kann schon für Menschen extrem stressig sein, vor allem, wenn man weit weg zieht. Für Katzen aber bedeutet ein Umzug nicht nur ein neues Zuhause, sondern auch ein neues Revier – und das kann Stress auslösen. Vor allem für Freigängerkatzen ist ein Umzug eine große Herausforderung. Deswegen sollten Sie einen Umzug mit Katze immer gründlich planen.

 

Katzen den Umzug erleichtern

Kisten, die sich in der Wohnung stapeln, viele (fremde) Menschen, die umherlaufen und noch dazu laute Geräusche vom Abbauen und Transportieren der Möbel – für Katzen absolute Stresssituationen.

Am besten geben Sie die Katzen am Umzugstag (oder schon ein paar Tage vorher) zu vertrauten Menschen, wo sie ihre Ruhe haben und von dem Trubel möglichst wenig mitbekommen. Natürlich kann so ein „Urlaub“ bei anderen Menschen für manche Katze auch Stress bedeuten. Deswegen ist es wichtig, dass die Menschen dem Tier bekannt sind und es keine Angst vor diesen hat.

Alternativ können Sie der Katze in Ihrer bisherigen Wohnung auch einen „Ruheraum“ einrichten. Hier können Sie alles, was für die Katze wichtig ist, am Umzugstag unterbringen und den Vierbeiner so etwas von der hektischen Umgebung abschirmen. Hängen Sie am besten einen Zettel an die Tür, damit niemand den Raum betritt. Der Vorteil an dieser Methode: Sie packen das ganze Katzen-Equipment zuletzt in den Umzugswagen und können es so am Zielort auch zuerst ausladen, was der Katze wiederum die Eingewöhnung erleichtert.

Die Katze sollte natürlich in einer sicheren Transportbox mit Ihnen im Auto zur neuen Wohnung fahren – auf keinen Fall in einem LKW oder Anhänger oder mit fremden Menschen!

Entdecken Sie jetzt: Katzentragetasche mit faltbarem Napf (ANZEIGE)

Die Katze an ein neues Zuhause gewöhnen: Gewohnheiten beibehalten

In der neuen Wohnung angekommen, können Sie auch hier zunächst ein „Katzenzimmer“ einrichten, in dem Sie Napf, Katzenklo, Kratzbaum und ähnliches unterbringen. Hier kann die Katze bleiben, bis das größte Chaos beseitigt ist und die fremden Menschen aus der Wohnung verschwunden sind.

Damit sich der Stubentiger in der neuen Wohnung schnell wohlfühlt, sollten Sie alles, was für die Katzen bestimmt ist, möglichst schnell herrichten und optimalerweise ähnlich wie zuvor positionieren. Stand der Fressnapf früher nahe der Eingangstür? Dann sollten Sie ihn nun auch wieder dort platzieren. Hatte die Katze neben der Couch einen eigenen Schlafplatz? Richten Sie auch diesen wieder her. Tauschen Sie Napf, Körbchen & Co nicht aus – der vertraute Geruch wird die Katze beruhigen.

Das gilt übrigens auch für Ihre eigenen Möbel. Neue Möbel sind zwar schön und zum Teil auch notwendig, doch wenn es möglich ist, sollten Sie die Möbel in der neuen Wohnung besser Stück für Stück ersetzen. So schaffen Sie für Ihr Haustier trotz neuer Wohnung eine gewohnte Umgebung.

Vergessen Sie im Umzugsstress nicht Kuschel- und Spieleinheiten, wenn Ihre Katze daran gewöhnt ist. Einerseits können Sie sich so selbst etwas zur Ruhe bringen, andererseits beruhigen Sie dadurch natürlich auch das Tier.

Denken Sie außerdem daran, für die ersten Tage genug Futter und Katzenstreu parat zu haben.

Mit Katzen umziehen: Auf Reaktionen einstellen

So wie wir Menschen, hat auch jede Katze einen eigenen Charakter und ein eigenes Wesen. Manche stecken einen Umzug problemlos weg, andere haben damit mehr zu kämpfen.

Stellen Sie sich darauf ein, dass Ihre Katze eine Weile braucht, um sich an das neue Zuhause zu gewöhnen. Vielleicht ist Ihre Katze zunächst scheuer oder schreckhafter als gewohnt. Manchmal kommt es auch zu körperlichen Reaktionen wie Durchfall.

Geben Sie dem Tier die Sicherheit, die es braucht. Sie kennen Ihre Katze am besten – manche wollen lieber in Ruhe gelassen werden und die neue Umgebung im eigenen Tempo erkunden, andere fühlen sich mit Spielen und Streicheleinheiten schneller wieder wohl.

Umzug mit Freigänger-Katze: Das gibt es zu beachten

Wenn Ihre Katze bislang Freigänger war, sollte dies im Idealfall am neuen Wohnort auch möglich sein. Allerdings muss die Katze zunächst die neue Wohnung als Zentrum des Reviers akzeptieren, bevor sie hinausdarf, sonst besteht die Gefahr, dass die Katze wegläuft – insbesondere dann, wenn Sie im wahrsten Sinne nur einen Katzensprung weit weg gezogen sind.

Lesen Sie dazu: Was tun, wenn die Katze entlaufen ist?

Wann die Katze nach dem Umzug raus darf, ist von Tier zu Tier verschieden – mitunter kann es einen Monat dauern. Hier gilt es ebenfalls, Ihr Haustier aufmerksam zu beachten und festzustellen, wann sich der Stubentiger im neuen Heim so richtig wohlfühlt.

Achten Sie darauf, dass Sie die Registrierung Ihrer Katze durch den Mikrochip oder eine Tätowierung aktuell halten und Ihre neue Adresse hinterlegen.

Gehen Sie am Anfang am besten gemeinsam mit der Katze nach draußen, um ihr etwas Sicherheit zu geben. Es kann sein, dass die Vierbeiner zunächst nur den eigenen Garten erkunden, obwohl sie früher lange Streifzüge unternommen haben. Hier wird die Katze im Laufe der Zeit ihren eigenen Rhythmus bzw. ihr neues Revier finden.

Wenn Ihre Katze in der neuen Wohnung keinen Freigang mehr hat, beispielsweise weil eine vielbefahrene Straße vor der Tür ist, gibt es zwei Alternativen:

  1. Sie gewöhnen Ihre Katze an Leine und Geschirr und ermöglichen ihr so einen sicheren Auslauf. Die Gewöhnung daran ist allerdings schwierig und ob Ihre Katze mit so einem eingeschränkten Freigang glücklich sein wird, ist schwer zu beantworten. (Katzengeschirr online kaufenANZEIGE)
  2. Sie gestalten die Wohnung so, dass der Bewegungsdrang der Katze gestillt wird. Schaffen Sie sichere Plätze an Balkonen oder Fenstern, an denen die Vierbeiner einen Ausblick haben, installieren Sie Kletter-, Spiel- und Versteckmöglichkeiten und versuchen Sie sich an Übungen, um Ihre Katze herauszufordern.

Generell sollten Sie aber auch mit schwierigem Verhalten rechnen, wenn einer Freigänger-Katze nach einem Umzug der Freigang verwehrt wird. Unsauberkeit und Aggressionen können dann (zeitweise) auftreten.

Unser Lese-Tipp dazu: Warum kratzen Katzen?

Nervöse Katzen: Beruhigungsmittel für den Umzug?

Im Zoofachhandel oder online finden Sie diverse Produkte, die Katzen in Stresssituationen dabei helfen sollen, sich zu beruhigen. So werden Kratzen, Aggressionen oder Unsauberkeit vermieden und der Umzug wird für Mensch und Tier entspannter.

Jetzt kaufen: Pheromon-Zerstäuber für Katzen (ANZEIGE)

Spezielle Zerstäuber verteilen Pheromone in der Luft und helfen Ihrer Katze so dabei, sich wohler zu fühlen. Die Zerstäuber werden meistens einfach in die Steckdose gesteckt und tun dann ihre Wirkung, zum Teil gibt es aber auch Halsbänder mit diesem Effekt. Alternativ können Sie auch pflanzliche Präparate wie Bachblüten für Katzen zurückgreifen. Kommt Ihre Katze nur sehr schwer mit dem (bevorstehenden) Umzug zurecht, fragen Sie einen Tierarzt um Rat.

Ihre Katze ist beim Umzug nicht nervös, sondern spielt lieber mit den herumstehenden Kartons? Dann lesen Sie hier weiter: Warum Katzen Kartons mögen.