Unbekannte Täter haben 24 Müllfahrzeuge beschädigt. Deshalb kann in vielen Orten im Landkreis seit Dienstag kein Abfall abgeholt werden. Polizei ermittelt, die Reparaturarbeiten laufen auf Hochtouren.

Ludwigsburg: Susanne Mathes (mat)

Kreis Ludwigsburg - Restmüll, Flachmüll, Biomüll: In vielen Orten im Kreis Ludwigsburg stehen die Abfalltonnen derzeit abends genauso voll am Straßenrand, wie sie dort morgens abgestellt worden waren. Und das wird sich in den nächsten Tagen wohl auch nur schrittweise ändern. Denn dem nordrhein-westfälischen Entsorgungsunternehmen Suez, das für die Abfallverwertungsgesellschaft Ludwigsburg (AVL) die Müllbehälter leert, sind in der Nacht zum Dienstag 24 Sammelfahrzeuge mutwillig beschädigt worden. Die Müllwerker konnten die geplanten Touren nicht mehr antreten. Nicht in allen, aber in vielen der betroffenen Kommunen wird das noch bis Beginn der kommenden Woche so bleiben.

 

16 000 Euro Schaden und viele stehengebliebene Tonnen

Der Täter – möglicherweise waren es auch mehrere, doch das ist noch unklar – ging zielgerichtet vor: Der Suez-Betriebshof liegt im Osten von Asperg, auf einem tortenstückförmigen Gelände zwischen Autobahn, Gleisen und der Durchfahrtsstraße zwischen Asperg und Eglosheim. „Das Gelände ist gesichert und videoüberwacht“, berichtet Louisa Mahr von der Suez-Unternehmenskommunikation. Trotzdem gelang es dem oder den Unbekannten, zu den abgestellten Müllautos zu vorzudringen und dort dem destruktiven Wirken freien Lauf zu lassen.

Der oder die Täter schnitten an 24 Fahrzeugen diverse Kabel durch und richteten einen Schaden an, der sich nach ersten Schätzungen auf 16 000 Euro beläuft. Abgespielt hat sich das im Zeitraum zwischen Montagabend um 19 Uhr und Dienstagfrüh um 5.50 Uhr.

Reparieren im Akkord

An eine Sachbeschädigung mit solch gravierenden Folgen könne sie sich in jüngster Zeit nicht zurückerinnern, erklärt die Unternehmenssprecherin Mahr. Um die Fahrzeuge zu reparieren, setzt Suez deshalb nicht nur die am Standort Asperg beschäftigten Fahrzeugmechatroniker ein, sondern schickt auch Kollegen von Werkstätten umliegender Suez-Standorte zur Verstärkung nach Asperg. Dort wird seitdem unter Hochdruck und rund um die Uhr, also auch in Nachtschichten, daran gearbeitet, die Müllfahrzeuge wieder flott zu kriegen.

Ebenfalls unter Hochdruck wird versucht, die ausgefallenen Mülltouren sukzessive nachzuholen. „Es sind zu viele Touren betroffen, um sie einzeln aufzählen zu können“, sagt Caren Sprinkart vom Landratsamt Ludwigsburg im Namen der AVL. Vom Ausfall der Sammelfahrzeuge seien Touren in allen Kommunen betroffen, in denen zwischen Dienstag und Freitag die reguläre Abfuhr von Bio-, Flach- oder Restmüll auf dem Plan gestanden habe. Deshalb solle jeder, dessen Tonne voll am Straßenrand stehengeblieben sei, den Behälter dort belassen und ihn nicht etwa gefüllt wieder mitnehmen, um den nächsten Leerungstermin abzuwarten. Bis spätestens Montag, so Abfallverwertungsgesellschaft und Suez, seien hoffentlich alle Störungen wieder behoben und die versäumten Touren nachgeholt.

Die Polizei sucht Hinweise

Die Polizei, die in der Sache ermittelt, sucht derweil Zeugen, die im Zeitraum der Tat beim Betriebsgelände an der Eglosheimer Straße in Asperg verdächtige Beobachtungen gemacht haben. Dass die Sachbeschädigung im Dunkeln geschah und das Gelände eher abseits liegt, „das macht die Sache nicht unbedingt leichter“, sagt Peter Widenhorn, Sprecher des Polizeipräsidiums Ludwigsburg.

Ein über die Zerstörungstat erboster Bürger hat auf Facebook jedenfalls schon einmal einen Vorschlag für eine passende Bestrafung: „Sollten die Täter ermittelt werden: 14 Tage helfen, den Müll zu leeren. Und zwar den Biomüll.“